Berlin | Saudi-Arabien hat bestätigt, dass einer der beiden Männer, die kürzlich ein islamistisch motiviertes Attentat in Deutschland verübten, Kontakt zu einer saudischen Telefonnummer im Nahen Osten unterhielt. Offenbar ist es der syrische Täter, der sich in Ansbach mit einem Sprengsatz tötete. Doch habe der Kontaktmann des Attentäters nicht von Saudi-Arabien aus gehandelt, sagte der saudische Botschafter in Deutschland, Awwad Alawwad, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (F.A.Z., Dienstagsausgabe).

Vielmehr habe sein Land klare Belege, dass die Kontaktperson sich in dem vom „Islamischen Staat“ (IS) kontrollierten Gebiet aufhalte. Die saudische Nummer wurde nicht zu Telefonaten genutzt. Vielmehr soll eine Kontaktperson des Attentäters sich mit einer saudischen Nummer in einem sozialen Netzwerk registriert habe.

Der zweite Attentäter hat nach Angaben des saudischen Innenministeriums „keinerlei Verbindungen nach Saudi-Arabien“ gehabt. Unterdessen wird immer deutlicher, dass die beiden Täter sich nicht in kürzester Zeit radikalisiert haben, sondern schon länger Kontakt zu Islamisten hatten. Ein Kontakt zum IS habe „mindestens seit einigen Wochen“ bestanden, berichtet die Zeitung weiter.

Die saudische Seite bezieht sich auf gemeinsame Ermittlungen mit den deutschen Behörden. Der Botschafter in Berlin sagte, man habe auf allen Ebenen Informationen ausgetauscht. Das gelte nicht nur für die Anschläge in Ansbach und Würzburg.

Durch die Identifikation Verdächtiger und das Erkennen möglicher Gefährdungen wolle man zu einer Erhöhung der Sicherheit in Europa beitragen.

Autor: dts