Köln | Das Karnevalsgeschäft in Deutschland hat sich nach der Coronakrise offenbar wieder erholt. Das geht aus Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden.

Wer in Köln aktuell unterwegs ist spürt und sieht es auch. Nicht nur, dass Jeckinnen und Jecke derzeit bunt kostümiert den Sitzungen und Sälen zuströmen, sondern auch viele Menschen tragen die bekannten Papiertüten eines Karnevalshandels durch die Kölner Innenstadt. Die Lust am Feiern ist wieder da. Auch die Stadt Köln rüstet sich vor dem Ansturm an Straßenkarneval. Gigantische Paletten mit Absperrgittern, Tieflader mit mobilen Toiletten sind in der Stadt zu finden und überall wird an den Tribünen geschraubt und gehämmert. Das jetzt auch noch die wirtschaftlichen Zahlen stimmen könnten, dürfte die Stadtoberen sicher freuen. Vor allem ist die Session ja ultrakurz. Auch vor den Kneipen wie der Nachtigall in Köln Ehrenfeld wurde das Dach über dem Trottoir geschraubt und fässerweise Bier angeliefert.

Kurze Session

Demnach prognostiziert das IW aktuell trotz der ungewöhnlich kurzen Session von nur 95 Tagen einen Umsatz von mehr als 1,7 Milliarden Euro. Die Umsatzzahlen sind vergleichbar mit denen aus dem Vorjahr: In der Session ab dem 11.11.2022 erzielten Gastronomie, Hotels und Co. insgesamt rund 1,65 Milliarden Euro.

770 Millionen Euro Umsatz nur in der Gastro

Vor allem für die Gastronomie lohnt sich das Geschäft: Für Kölsch, Altbier und närrische Leckereien geben die Narren besonders viel Geld aus. Das IW rechnet hier mit einem Umsatz von 770 Millionen Euro. Durch den Verkauf von Kostümen und Kamellen erreicht der Einzelhandel einen Umsatz von 360 Millionen. Für den Transport, darunter fallen unter anderem Bahntickets für die Anreise oder Taxifahrten, werden 260 Millionen Euro ausgegeben, für Übernachtungen in Hotels weitere rund 190 Millionen.

„Für die regionale Wirtschaft ist der Karneval ein Lichtblick“, sagte IW-Direktor Michael Hüther. „Gerade Gastronomie und Hotellerie brauchen diese wichtigen Impulse.“ Aber auch über das Wirtschaftliche hinaus seien die „jecken Tage“ für viele wichtig, gerade in Zeiten, in denen man sich von einer Krise zur nächsten bewege und lernen müsse, optimistisch zu bleiben, so Hüther.

| ag, Mit Material von dts nachrichtenagentur |