Justizminister Kutschaty zog in Herford eine positive Bilanz: "Die Integration junger Strafgefangener ist kein einfaches Geschäft, aber der neu gewählte Ansatz hat dem Projekt noch einmal richtig Schwung gegeben. Der Jugendvollzug wird jetzt durch ein Netzwerk von starken Partnern unterstützt, die in dem Projekt gut zusammenarbeiten und den jungen Gefangenen eine faire Chance geben, nach der Haft wieder in der Gesellschaft Fuß zu fassen." Neu ist, dass den 66 Projekteilnehmern/innen in den Kategorien Fußball, Arbeit/Beruf und Soziales verschiedene Fortbildungsangebote zur Verfügung stehen: Dazu zählen Trainer- und Schiedsrichterausbildungen sowie Bewerber- und Anti-Gewalt-Trainings. Über das wöchentliche Fußballtraining hinaus hat die Mannschaft mindestens einmal monatlich eine Fortbildung aus den drei Bereichen erhalten. Hauptziel ist es, sie nach der Haftentlassung direkt in Arbeits- oder Ausbildungsstellen sowie in Mitgliedschaften in Fußballvereinen zu vermitteln.

In den Jugendjustizvollzugsanstalten Iserlohn, Siegburg, Herford, Heinsberg, Hövelhof (alle männliche Gefangene) und in Köln (weibliche Gefangene) bildet die Sepp-Herberger-Stiftung jeweils eine Fußballmannschaft aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sie werden von einem Team – bestehend aus einer Kraft des Sozialdienstes, Sportübungsleitern, einem Übergangsmanager von MABiS.NeT (marktorientierte Ausbildungs- und Beschäftigungsintegration für Strafgefangene und Haftentlassene) und einen prominenten Paten aus dem Fußball betreut. In Zusammenarbeit mit dem Justizministerium, dem Westdeutschen Handwerkskammertag und dem Deutschen Handwerksblatt hat die Sepp-Herberger-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) 2008 dieses bundesweit einzigartige Projekt in die Wege geleitet. Jetzt wurde der Ansatz noch einmal verändert: Die Bundesagentur für Arbeit ist als Partner hinzugekommen und das von Kahn entwickelte Motivationsprogramm „DU PACKST ES!“ wurde in das Projekt integriert. Die Sepp-Herberger-Stiftung will das Projekt „Anstoß für ein neues Leben“ zeitnah auf fünf weitere Bundesländer ausdehnen.

[vis; foto: Rainer Sturm/Pixelio]