Das Pressefoto zeigt die Band "K.I.Z." bei ihrem Nur für Frauen Konzert in der Kölner Lanxess Arena. | Foto: Lanxess Arena

Köln | Die Band „K.I.Z.“ in der Lanxess Arena. Männer durften nicht ins Arena-Publikum. Die Brachial-Satire-Rapper von „K.I.Z.“, die sich selbst als Künstler bezeichnen bespielten mit ihrem neuen Album „Rap über Hass“ die Arena. Die Frauen jubelten.

Die Band präsentierte sich auf der Bühne als Frauen verkleidet. Auch die Überraschungsgäste von „Kraftklub“ verkleidet. Ja, ist das dann nicht kulturelle Aneignung mag in dem ein oder anderen Gehirn die Synapsenverknüpfung sagen oder fragen. Es ist der Style von „K.I.Z.“ sich genau darüber hinweg zu rappen und sich selbst zu dissen. Dafür der Coup das Framing des einen auf dicke Hose Rappers zu machen. So verwundert es nicht, dass Tarek den Zuschauerinnen gleich zu Beginn „Ich ficke Euch alle“ entgegenrief. Und klar Bling Bling Glitzer aus dem Arenadach und Feuershow durften auch nicht fehlen.

Die Band und Crew hochgestylt, die Songs in den Köpfen der Frauen, die jede Zeile mitgrölen konnten und immer wieder in der Form des Moshing Pit tanzten. „K.I.Z.“ in der Arena waren vier Stunden pubertäre Auszeit. Grotesk, Bullshit und ernsthaft in dieser Dreifaltigkeit, wie sie nur Künstler rappen können. Die Frauen dankten es mit Begeisterung und sangen „Rap über Hass, das ist mein Gebiet“. Und der Song beginnt so: „K.I.Z! Es sind dreißig Grad, aus dem Benz kommt Babygeplärr/Denn ich brate mir den Säugling gerade medium-rare/‚Ich werd‘ dich umbringen“ steht in meinem Tinder-Profil“.

Und was passierte sonst noch? Ein Catwalk auf der Bühne, präsentiert von 10 Frauen zu Songs wie „I kissed a Girl“ von Katy Perry. Und auch die drei Musiker von „K.I.Z.“ Tarek, Nico und Maxiom nutzten die Auszeit, um ihr Outfit zu wechseln.

In einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ erklärten die Musiker, dass sie keine Satire machen. Und auch das passt. Denn durch die ständige Negation und gleichzeitige Überhöhung von Denk-Schubladen und kontextualen Zuordnungen schärfen sie den Blick auf Zustände und den Blick der Gesellschaft darauf. Das Stilmittel: Das Pubertäre als Dauerzustand und Grenzüberschreitung im Sprachlichen. Damit spiegeln sie der Gesellschaft ihre Unfreiheit. Die Texte sind bei aller Ordinärität dagegen traditionsbewusst gebaut. Das Ästhetische gegen das Ordinäre.

Vier Stunden dauerte der Spaß mit „K.I.Z.“, LIZ als Vorprogramm und dem Besuch von „Kraftklub“. Spaß pur, beim Nur für Frauen Konzert von „K.I.Z.“.