Start der Baumfällung in der Engelbertstrasse. Foto: Jens Bruckner

Köln | Es begann gestern gegen 18:30 Uhr. Fahrzeuge, die im zwischen der Mozart- und Lindenstraße liegenden Bereich der Engelbertstraße im temporären Halteverbot abgestellt waren, wurden abgeschleppt. Aufmerksamen Anwohnern war der gegenüber des Hohenstaufenparks geparkte Hubwagen einer Gartenbaufirma da bereits aufgefallen. Die ersten Mutmaßungen einiger sich versammelnder Anwohner kamen auf, dass die drei der vier älteren und hochgewachsenen Robinien, die sich schon sehr stark Richtung der anderen Straßenseite geneigt haben, wohl gefällt werden sollen. 

Herr Saxer, Baumkontrolleur der Stadt Köln, klärt auf

Nach Gesprächen mit Herrn Saxer, Baumkontrolleur der Stadt Köln, der die Arbeiten bis nach 21:30 Uhr überwachen wird, ergibt sich aber leider, dass auch die vierte, sehr gerade und hochgewachsene Robinie, gefällt werden wird. Die Information löst Bestürzung bei den anwesenden Anwohnern aus, „dann sind ja alle weg,“ so der Kommentar einer Anwesenden.

Herr Saxer führt aus, dass bei den in Schräglage befindlichen Robinien deren Standsicherheit nicht mehr gegeben sei und diese daher entfernt werden müssten. Durch deren Wegfall wiederum würde sodann die an sich gesunde und gerade gewachsene Robinie ungeschützt Starkwinden ausgesetzt sein, und so ebenfalls eine potenzielle Gefahr darstellen. Daher muss sie auch gefällt werden. Erst vor ca. drei Wochen sei eine rund drei Jahre alte Robinie (eine Nachpflanzung einer ebenfalls aufgrund Schräglage entfernten) bei Sturm entwurzelt und sodann insgesamt entfernt worden. Insofern stelle sich auch die Frage, ob Robinien in diesem Straßenabschnitt geeignet seien, oder nicht ein Baumartwechsel angezeigt sei.

Nachgepflanzt werden soll auf jeden Fall, was die zahlreichen Anwohner die dem Spektakel des Baumfällens beiwohnen, beruhigt.

Neugestaltung der Engelbertstraße 

Die Maßnahme erfolgt zeitlich parallel, aber fachlich unabhängig, von der Umgestaltung der Engelbertstraße. Diesbezüglich ist auf besagtem Teilstück die Neuordnung der PKW- und Fahrrad-Stellplätze bereits erfolgt. Hier freut man sich bei den Anwohnern einerseits über den breiten Bürgersteig. Andererseits wurde aber auch beklagt, dass PKW-Stellplätze entfallen ohne dass in der Nähe Ersatz geschaffen wird. Die Stellplatzsuche werde dadurch zeitlich noch aufwändiger.

Einig ist man sich vor Ort, dass eine vorherige Information über die Fällmassnahme seitens der Stadt Köln viel Aufregung vermieden hätte. Die Bürger identifizieren sich schließlich mit ihrer Straße und lieben ihre Bäume.