Treffpunkt A555 – Lale Akgün  informiert sich
Ein Treffen mit der örtlichen Bürgerinitiative und Medienvertretern vor Ort. Es geht um Lärmbelästigung durch eine Bundesautobahn. Das letzte Teilstück der A 555 aus Bonn kommend, bevor die Autobahn in das Kreuz Köln Süd mündet. Wir stehen mit Lale Akgün und den Streitern der Bürgerinitiative mitten im Autobahnlärm. Der ist für die Anwohner des Hahnwaldes schlimmer geworden, seit auf der anderen Seite im Rahmen eines Bebauungsplans Lärmschutz für Rondorf aufgeschüttet wurde. Ab dem Kiesgrubenweg rund 1.000 Meter haben die Bewohner schon selbst dafür gesorgt, dass eine Verkehrsberuhigung aufgeschüttet wurde. Jetzt fehlt noch rund 1 km. Sogar der Land- und Forstwirtschaftliche Betrieb Pflanzen Mohr wäre bei entsprechenden Ausgleichsleistungen bereit ein rund 15 Meter breites Stück für Lärmschutzmassnahmen abzugeben. Aber nichts passiert und das obwohl es die Stadt Köln keinen Cent kosten würde. Lediglich einige wertlose Grundstücke müsste die Stadt Köln mit den jetzigen Eigentümern tauschen. Eine der Anwohnerinnen fordert zumindest eine Tempobeschränkung, denn auf dem kleinen Stück können die Autofahrer Richtung Bonn nach Herzenslust beschleunigen und mit Tempo 200 rasen. Auch auf der Gegenseite sind Tempo 100 erlaubt und vor nicht allzu langer Zeit gab es einen schweren Unfall an einem Stauende. Geduldig hört sich Lale Akgün die Klagen und Vorschläge der Anwohner an und verspricht sich einzusetzen. Den Verkehrsminister anzusprechen, wenn nötig ihn nach Köln zu holen um ihm die Problematik vor Augen zu führen.

Die Plakatpolitiker
Daher wundert es auch nicht, dass Lale Akgün viele Freunde in der Kölner Szene hat, die sich obwohl sich mancher als Nicht-SPD-Wähler outete dennoch für die engagierte Poltikerin einsetzte und sich sogar Sigmar Gabriel, SPD und Umweltminister zu ihrem Geburtstag einfand, den sie nicht in Berlin, sondern in Köln feierte. Auch bei der Bürgerinitiative in Hahnwald ist man über das Engagment erfreut, auch über die klaren Worte zum Godorfer Hafen und obwohl man bekennt nicht SPD nah zu sein, wird dieses Engagement honoriert. Die anderen Kandidaten kennen wir ja jetzt von den Plakaten und wissen somit wenigstens wie sie aussehen, wenn Sie von einem Fotografen in Szene und von einem Photoshopkünstler retuschiert wurden. Ob und wie sie Köln vertreten wollen, oder nur einflussarme Hinterbänkler werden, wird man sehen. Stutzig macht einen aber doch, wenn etwa die CDU Abgeordnete Ursula Heinen, es gar nicht so schlimm findet, wenn durch die Panne Wählerstimmen, die in nach bestem Wissen und Gewissen schon gewählt hatten und jetzt vielleicht für einige Wochen im Ausland tätig sind, einfach verloren gehen und sie damit ihrer eigenen Partei auch noch in den Rücken fällt, die immerhin Aufklärung fordert. Auch die Relativierungen durch Kreiswahlleiter und Stadtdirektor Guido Kahlen, SPD, der für die Panne politisch verantwortlich zeichnet, zeigen wenig Respekt vor dem einzelnen Wähler und kategorisieren Menschen bürokratisch in Prozentpunkte. Da wundert es nicht wenn Wähler am Ende sagen, wir sind doch nur „Stimmvieh“. Schon zur Kommunalwahl hatte Kahlen eine nicht ausgewogene Wahlkampagne durch die Stadt Köln angestoßen, die aber von den Parteien, die zwar am Ende wegen 20 Stimmen nachzählen ließen relativ unbeachtet und unkommentiert blieb.

[ag]