Münster | Die großen Kirchen werden gegenüber anderen Religionsgemeinschaften wie dem Islam nach Expertenmeinung bevorzugt. „Die Muslime kämpfen seit den 1990er Jahren für eine Religionsfreiheit, die alle gleich behandelt. Das dauert viel zu lange“, sagte der Politikwissenschaftler Ulrich Willems vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster am Mittwoch. Die Religionspolitik sei durch verfassungsrechtliche Regelungen und die Staatskirchenverträge stark auf die großen christlichen Religionsgemeinschaften zugeschnitten.

Willems sagte, dem Islam fehlten die Voraussetzungen, um denselben Körperschaftsstatus wie die Kirchen zu erlangen. Die Ringvorlesung des Exzellenzclusters und des neuen „Centrums für Religion und Moderne“ beginnt am 9. Oktober an der Uni Münster.

Autor: Jean-Charles Fays/dapd