Symbolbild Kindertagesstätte

Köln/Düsseldorf | Es sieht nicht gut aus in den Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen. Alleine im Januar 2024 wurden gegenüber den Landschaftsverbänden 2.724 Meldungen abgegeben, die bei einer Unterschreitung des Mindestpersonalschlüssels in einer Kita versandt werden müssen. Eine Kampagne wurde gestartet.

Hohe Fallzahlen

Bei Unterschreitung des Mindestpersonalschlüssels müssen die Kindertageseinrichtungen in NRW eine entsprechende Meldung an das jeweilige Landesjugendamt abgeben. Die Erfassung dieser Meldungen weist für Januar 2024 weiterhin hohe Fallzahlen auf. Insgesamt liegen den Landschaftsverbänden 2724 Meldungen vor. Bei der überwiegenden Zahl der Meldungen handelt es sich um Einschränkungen der Betreuungszeiten oder Teil- bzw. Gruppenschließungen. Dies geht aus den Zahlen hervor, die das Familienministerium dem Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend für die kommende Sitzung am 22. Februar 2024 vorgelegt hat. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) schließt daraus, dass in vielen NRW-Kitas die Personaldecke zu dünn sei. Das System werde auf Verschleiß gefahren.

„Der Fachkräftemangel hat die NRW-Kitas voll im Griff. Die hohe Zahl der Meldungen ist nur die Spitze des Eisbergs. Schon ohne Unterschreitung der formalen Mindestpersonalbesetzung ist ein regulärer Betrieb in den Kitas vielfach nicht mehr möglich. Die Grenze des Zumutbaren ist für unsere Kolleginnen und Kollegen vielerorts überschritten,“ erklärt Tjark Sauer, Gewerkschaftssekretär im ver.di Landesbezirk NRW in einem schriftlichen Statement.

Kampagne wird bundesweit geführt

Verdi initiiert nun eine bundesweit geführte Kampagne, die dazu aufruft die „kollektive Gefährdungsanzeige“ durch eine Unterschrift zu unterstützen. Die Unterschriftenlisten sollen im Mai 2024 auf der Konferenz der Jugend- und Familienminister in Bremerhaven übergeben werden. Durch die Kampagne und Aktion sollen die Minister daran erinnert werden, wie brisant die Lage sei. Verdi fordert unter anderem entlastende Sofortmaßnahmen für die Beschäftigten und einen Stopp des Qualitätsabbaus in Kindertageseinrichtungen.