Symbolbild

Köln | Das Klima in der Kölner Wirtschaft und der Region bleibt zum Jahresbeginn 2024 tief im Keller. So liegt das aktuelle Konjunkturklima bei 89,0 Indikatorpunkten und wirkt wie festgenagelt. Die Erwartungen bleiben mit minus 24,2 Konjunkturpunkten im negativen Bereich. Die Zahlen stammen von den Unternehmen, die an der Umfrage der Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK Köln) teilnahmen.

Der Konjunkturklimaindikator für die Region Köln Bonn tritt nahezu auf der Stelle bei schwachen 89 Indikatorpunkten. Zur Erläuterung: Unter 100 Punkten bleibt das Klima negativ, darüber positiv. Damit ergibt sich zwischen Herbst und Frühjahr keine Aufhellung. Es gibt allerdings Unterschiede je nach Sektoren. So blicken Handel und Industrie düsterer auf 2024 als der Dienstleistungssektor. Bei den Investitionen will ein Viertel mehr ausgeben, 35 Prozent der Unternehmen wollen reduzieren und 40 Prozent bleiben bei ihren geplanten Investitionen. Gute Nachrichten gibt es für den Arbeitsmarkt, der sich nicht so stark verändern dürfte. Bei den Risiken stehen Fachkräftemangel, schwache Inlandsnachfrage und hohe Energiepreise die wichtigste Rolle.

Die Kölner IHK macht aber auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für die Verunsicherung der Kölner Wirtschaft verantwortlich. Beklagt wird die Bürokratie und die Unsicherheit, die es in der Wirtschaftspolitik gebe. Über die Hälfte der Unternehmen im Kammerbezirk gibt eine unproblematische Finanzlage an. Allerdings stieg die Zahl der Unternehmen die einen Liquiditätsengpass melden auf den höchsten Wert seit 2022. Dies betrifft rund ein Viertel aller Unternehmen. Auch der Wert einer drohenden Insolvenz ist leicht angestiegen. Zudem steigt der Wert der Forderungsausfälle leicht an.

Das Konjunkturklima der Industrie befindet sich weiter im Tief und die Lage bei den Auftragseingängen bleibt angespannt: 52 Prozent der Industrieunternehmen geben sinkende Auftragseingänge an. Die Lage im Sektor Baugewerbe bleibt weiter deutlich angespannt und vor allem im Hoch- und Wohnungsbau. Der Groß- und Einzelhandel erwartet für 2024 nichts Gutes.

Die Wirtschaftsentwicklung im Stadtgebiet Köln

Der Kammerbezirk der IHK Köln ist größer als nur die Stadt Köln. Und natürlich ist es für die Metropole Köln wichtig, wie es der Wirtschaft in der Region geht, denn dies hat Auswirkungen auf die die Kölner Wirtschaft, denkt man nur an den Einzelhandel. Die Lage und Stimmung der Kölner Unternehmen hat sich leicht verbessert. Dies gilt auch für die Erwartungen in 2024. Aber die Kölner Unternehmen wollen weniger investieren.

Die Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2024 wurde vom 18.12.2023 bis zum 11.01.2024 bei rund 2.400 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Köln durchgeführt. In die Auswertung sind Antworten von 696 Unternehmen eingeflossen.

Stimmung in deutscher Wirtschaft weiter verschlechtert

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zuletzt weiter eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im Januar auf 85,2 Punkte, nach 86,4 Zählern im Dezember, wie das Münchener Institut am Donnerstag mitteilte.

Die Unternehmen beurteilten demnach ihre aktuelle Lage schlechter. Auch die Erwartungen für die kommenden Monate fielen erneut pessimistischer aus. Der neue Wert liegt unter den Prognosen vieler Experten, die mit einer leichteren Abnahme gerechnet hatten.

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex gestiegen. Die Unternehmen waren etwas zufriedener mit ihren laufenden Geschäften. Die Erwartungen verbesserten sich ebenfalls, blieben aber pessimistisch. Der Auftragsbestand geht weiter zurück, wenn auch nicht mehr so stark wie zu Jahresende. Die Kapazitätsauslastung gab nach, von 81,9 auf 81,0 Prozent. Dies sind rund zweieinhalb Prozentpunkte weniger als der langfristige Durchschnitt.

Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima deutlich eingetrübt. Dies war insbesondere auf eine merklich schlechtere Einschätzung zur aktuellen Lage zurückzuführen. Die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand nahm spürbar zu. Auch die Erwartungen wurden noch etwas pessimistischer.

Im Handel ist der Index auf den niedrigsten Wert seit Oktober 2022 gefallen. Die Händler zeigten sich weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Auch ihre Erwartungen verschlechterten sich. Das gilt sowohl für den Groß- als auch für den Einzelhandel.

Im Bauhauptgewerbe hat der Geschäftsklimaindikator seine Talfahrt fortgesetzt. Die Firmen beurteilten ihre aktuelle Lage schlechter. Der ohnehin schon düstere Ausblick für die kommenden Monate trübte sich weiter ein.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Er basiert auf circa 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels sowie des Bauhauptgewerbes. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen.

| ag, mit Material von dts nachrichtenagentur |