Im Wasser mehrerer Baggerseen in Köln-Meschenich wurde die Chemikalie PFT in Konzentrationen bis zu 20 Mikrogramm/Liter nachgewiesen. PFT sind laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherchutz künstliche Chemikalien, die in der Natur nicht vorkommen. Eine weitere Kontrollmessung wird für die nächste Woche erwartet. Vorsorglich hat das Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln heute ein Angelverbot ausgesprochen und bittet darum, bereits gefangene Fische nicht zu verzehren. Die Stadt habe die betroffenen Angelvereine unmittelbar informiert und an den Seen Verbotsschilder angebracht. Chemische Analysen sollen klären, ob auch die Fische PFT belastet sind. Sollte dies der Fall sein, soll im Rahmen eines umfangreichen Biomonitoring-Programms den Menschen, die in der Vergangenheit Fisch aus den betroffenen Gewässern verzehrt haben, die Möglichkeit geboten werden, sich untersuchen zu lassen. Anlass für die Untersuchungen in den Baggerseen sei gewesen, dass im Rahmen routinemäßiger Überprüfungen von Grundwasserbrunnen PFT festgestellt wurde. Eine Gefährdung für das Trinkwasser habe man jedoch mit dem zuständigen Wasserwerksbetreiber, der RheinEnergie AG, ausschließen können, erkläre heute die Stadt.

„Die im Wasser gemessenen PFT-Mengen lassen darauf schließen, dass die Chemikalie auch in den Fischen eingelagert wird. In welchem Ausmaß dies bereits geschehen ist, werden detaillierte Untersuchungen zeigen, die unverzüglich eingeleitet wurden. Bis dahin gilt – sicherheitshalber – ein absolutes Angelverbot. Woher das PFT stammt, wird durch eine umfangreiche Untersuchung von Grundwasserbrunnen in der Umgebung ermittelt. Aufgrund der bisherigen Werte besteht der Verdacht, dass die Verunreinigung durch Löschschaum entstanden ist. Daher wird auch nachgeforscht, ob und wo in der näheren Umgebung Löschschaum zum Einsatz kam“, erklärte Prof. Dr. Drösemeier, Leiter des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes der Stadt Köln.

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