Köln | Das Kölner Impfzentrum soll in den kommenden Tagen hochgefahren werden, das teilte heute der Chef der Kölner Feuerwehr Dr. Miller mit. Alleine heute wurden wieder 1.500 Dosen Astrazeneca-Impfstoff verimpft, nachdem rund 8.700 Impftermine nach dem Impfstopp ausfielen. Ab Montag gelten in Köln zudem neue Regeln und Negativ-Tests gewinnen an Bedeutung. Oberbürgermeisterin Henriette Reker gibt die Leitung des städtischen Krisenstabes ab.

Impfzentrum Kölns wird nächste Woche hochgefahren

Heute und morgen sollen je 1.500 Dosen Astrazeneca im Kölner Impfzentrum verimpft werden. Zudem wird ab Montag das Kölner Impfzentrum an die Grenze seiner Kapazität hochgefahren. Dann sollen 4.500 Impfungen am Tag in der Kölner Messehalle erfolgen. Die ausgefallenen rund 8.700 Impftermine mit Astrazeneca hauptsächlich von Lehrer*innen, Polizist*innen und Pfleger*innen sollen alle in der kommenden Woche nachgeholt worden sein. Das Impfzentrum so Miller werde noch ausgebaut werden, sobald mehr Impfstoff zur Verfügung steht. Miller ist der Auffassung den Betrieb des Impfzentrums auch dann noch aufrecht zu erhalten, wenn bereits in Hausarztpraxen Impfungen vorgenommen werden, um mehr Menschen in kürzerer Zeit zu impfen. Miller setzt auf eine Art Doppelstrategie.

Sorge bereitet nach wie vor die Lage bei den Intensivbetten in Köln. Deren freie Verfügbarkeit sank wieder auf 6 Prozent. Zur hohen saisonalen Belastung kommen jetzt wieder die steigenden Coronazahlen und die Tendenz sei hier steigend.

Neue Regeln ab Montag

Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat am Montag die Leitung des Kölner Krisenstabes bereits an Dezernentin Blome abgegeben. Dies teilte sie heute mit. Blome erklärte, dass in Köln aktuell 100.000 Testungen pro Woche durchgeführt werden können. Dies sind rund 15.000 Testungen pro Tag. Davon ist Köln allerdings weit entfernt. So wurden vor zwei Tagen am 17. März lediglich 2.802 von der Stadt als „Bürgertests“ bezeichnete Testungen durchgeführt. Ein Prozent von ihnen waren positiv.

Dies könnte sich aber in der kommenden Woche ändern. Denn dann schreibt die Stadt Köln zwingend die Vorlage negativer Tests bei körpernahen Dienstleistungen bis hin zum Friseurbesuch vor oder beim Besuch des Kölner Zoos oder der Kölner Museen. Im Klartext: An allen diesen Orten geht nur etwas mit aktuellem negativem Test. Dabei herrschen hier noch Unklarheiten. So sagt der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes Dr. Nießen, dass auch Selbsttests gelten. Die müssten dann vor den Mitarbeiter*innen durchgeführt und von diesen kontrolliert werden. Hier scheint die Systematik noch unausgegoren. Ab kommender Woche solle sich, so Reker, das Ordnungsamt der Stadt vermehrt um Warteschlangen vor den Geschäften, die „Click and Meet“ anböten kümmern.

Schulen bleiben unangetastet

Köln befindet sich seit 5 Tagen über der Schwelle des Inzidenzwertes von 100. Die Kölner Lehrergewerkschaft GEW hatte sich daher in einem offenen Brief an die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker gewandt und sie gebeten sich für die Rückkehr zum Distanzunterricht in Köln beim Land stark zu machen. Auf Rückfrage dieser Internetzeitung sagte Reker, dass sie sich in dieser Angelegenheit nicht mit dem Land ausgetauscht habe und verwies in der Zuständigkeit auf die Bezirksregierung. Auch Krisenstabsleiterin Blome machte deutlich, die Schulen so lange wie möglich offen zu lassen und auf Präsenzunterricht zu setzen. Hier sei sich die Stadt mit dem Land einig.

Maskenpflicht verschärft

Ab Montag gilt in Köln dort wo eine Maskenpflicht besteht, dass medizinische oder FFP2-Masken in der Öffentlichkeit getragen werden müssen. Für den Besuch der Museen und des Zoos ist ab 22. März 2021 der Nachweis eines maximal 24 Stunden alten negativen Corona-Tests notwendig. Der Nachweis kann durch einen Corona-Selbsttest geführt werden, der von den Besucher*innen unmittelbar vor Ort in Anwesenheit des Personals durchgeführt wird. Das gilt ebenso für den Besuch beim Friseur und bei der Inanspruchnahme anderer körpernaher Dienstleistungen. Wer körpernahe Dienstleistungen erbringt, muss alle zwei Tage einen Schnell- oder Selbsttest durchführen.

Autor: red
Foto: Screenshot von Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei der Pressekonferenz am 19. März.