Vor allem das Dynamikranking hat bittere Zahlen für Köln parat. So steht in der Detailauswertung, das Köln zum Beispiel beim Bruttoinlandsprodukt auf dem fünftletzten Platz rangiert, zitiert man das Ranking dann liest sich das so: "Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner, d.h. produzierte Güter und Dienstleistungen am Arbeitsort in Euro (Köln = Arbeitsort) geteilt durch die Einwohnerzahl, stieg von 2001 bis 2005 im Durchschnitt der 50 Städte um 5,4 Prozent – in Köln dagegen nur um 0,1 Prozent. Rang 45." Gut sieht es dagegen bei anderen Faktoren aus, beim Demografie-Index erreicht Köln Platz 4, beim Arbeitseinkommen landet man auf Platz 7, den man auch bei den Gewerbeanmeldungen erreicht. Eine schallende Ohrfeige erteilen die im Früjhahr 2007 von der IW Consult befragten Kölner Unternehmer der städtischen Verwaltung in punkto Kostenbewußtsein: Beim Umgang mit den öffentlichen Finanzen landet Köln auf Platz 39. Bei den Schulden gar erreicht Köln nur Platz 44.

München und Dresden sind strahlende Sieger beim Großstadt-Ranking 2007 von Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und WirtschaftsWoche. Die Bayern-Metropole sichert sich Platz 1 im Gesamtranking der 50 wichtigsten deutschen Großstädte – vor Stuttgart, Karlsruhe, Münster und Frankfurt/Main. Dresden erringt den ersten Platz im Dynamikranking. In keiner deutschen Großstadt entwickelte sich im Zeitraum 2001 bis 2006 die Wirtschaft besser als in der sächsischen Hauptstadt. "Der Freistaat Sachsen hat indes noch eine zweite Überraschung zu bieten", erklärt INSM-Geschäftsführer Dieter Rath. "Neben Dresden kommt auch Leipzig unter die deutschen Top Ten der Wirtschaftsdynamik: Platz 7."

INSM und WirtschaftsWoche haben die nach Einwohnern 50 größten Städte Deutschlands nach 104 ökonomischen und strukturellen Indikatoren wie Bruttoinlandsprodukt, Arbeitseinkommen und Investitionen untersucht. "Die positive Entwicklung von Dresden und Leipzig zeigt, warum wir das Ranking machen", beschreibt Kai Peter Rath, stellvertretender Chefredakteur das Ziel der Studie. "Das damit verbundene Wettbewerbsprinzip setzt die Kommunen unter Druck, ihre Handlungsfähigkeit dauerhaft unter Beweis zu stellen. Das schafft Anreize zur kontinuierlichen Verbesserung in Form ordnungspolitischer und somit Wachstums fördernder Maßnahmen. Zudem regt das Ranking die Kommunen an, von Best-Practices in anderenRegionen zu lernen."

Eine erste Stellungnahme hat der Kölner Wirtschaftsdezernent bereits abgegeben:
„Mit einem weinenden und einem lachenden Auge“ hat Wirtschaftsdezernent Norbert Walter-Borjans für die Stadt Köln das jüngste Städteranking der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft zur Kenntnis genommen. „Platz 15 für die viertgrößte unter den fünfzig größten deutschen Städten reicht nicht“, so der Wirtschaftsdezernent. Wer tiefer in die vom Kölner Institut der deutschen Wirtschaft erarbeitete Studie einsteige, der erkenne aber schnell auch viele gute Ansatzpunkte für eine dynamische Wirtschaftsentwicklung der Domstadt. So belege Köln in der demographischen Entwicklung, bei der sich das Bevölkerungswachstum und die vergleichsweise eher jüngere Bevölkerungsstruktur auswirke, Platz 4. Köln gehöre zu den wenigen noch wachsenden Städten und habe durch seine Hochschullandschaft, aber auch den hohen Migrationsanteil eine bunt gemischte junge Bevölkerung. Das biete in einer Zeit des Fachkräftemangels Chancen, die es zu nutzen gelte. Gut schneide Köln auch beim Überhang der Gewerbean- über die Abmeldungen ab. Hier liegt  die Stadt ebenso wie beim Einkommen je Beschäftigtem auf Rang 7.

Walter-Borjans: „In den vielen Rankings der letzten Monate schwanken die Platzierungen Kölns mehr oder weniger stark. Nichtsdestotrotz haben sie alle einen großen Wert für die Einschätzung, wo die Stärken und wo die Herausforderungen der Stadt liegen und wie ihre Position im Wettbewerb zu anderen ist. Köln hat einen guten Lauf. Den gilt es selbstbewusst zu nutzen. Für eine der vier deutschen Millionenstädte, zugleich die größte Stadt in einem der größten Ballungsräume Europas muss es aber der Anspruch sein, auch wirtschaftlich in der Champions´ League mindestens der Top Five zu spielen.“ 

INFOBOX DAS RANKING
In das Dynamik-Ranking gehen die Veränderungen dieser Indikatoren von 2001 bis 2006 ein, die damit auch eine Aussage über die Anstrengung wirtschaftlich schwacher Städte sowie die Zukunftsperspektiven erlaubt. Dresden erreichte hier 68,0 von 100 möglichen Punkten. Auf den nächstfolgenden Plätzen liegen
Saarbrücken, Bonn und Karlsruhe. Das Tabellenende bilden Bielefeld, Mönchengladbach, Aachen, Rostock und als Schlusslicht Wuppertal. Die detaillierten Stärken-Schwächen-Profile aller 50 untersuchten Großstädte mit ausgewählten Indikatoren finden Sie auf
www.insm-wiwo-staedteranking.de und www.wiwo.de

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist eine überparteiliche Reformbewegung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland. www.insm.de

[ag; Quellen: ots; Stadt Köln]