Der hochgelobte KölnPass ist kein Erfolg! Aus den Zahlen der gestern vorgelegten Bilanz geht eindeutig hervor, dass nur rund 40 Prozent aller ALG-II-Empfänger einen KölnPass besitzen. [rd. 120.000 Personen nach SGB II (Leistungsüberblick Seite 1); 48.482 KölnPass-InhaberInnen (Leistungsüberblick Seite 7)]

Keine Beratung
Dies liegt zum einen daran, dass man den KölnPass nicht automatisch mit seinem ALG-IIBescheid erhält, sondern mit diesem Bescheid der ARGE dann erst beim Sozialamt den KölnPass beantragen muss. Die Menschen haben nach 16 Seiten ALG-II-Antrag nicht mehr den Durchblick, werden in der ARGE nach wie vor nur mangelhaft beraten und das Porto für mehrseitige ALG-II-Bescheide plus Antrag will auch bezahlt werden.

Vergünstigungen ungenügend
Die Vergünstigungen die der KölnPass bietet, sind bei weitem nicht so spektakulär, wie die Sozialdezernentin glauben machen möchte. So bietet der FC nur begrenzt Karten an und das für relativ schlechte Plätze. Eine Monatskarte der KVB liegt mit 28,- Euro rund doppelt so hoch, wie der im ALG II vorgesehene Satz für den Nahverkehr. Vergünstigte Einzelfahrten werden gar nicht angeboten! Selbst die stadteigene KölnBäder GmbH gewährt Menschen ab 17 Jahre lediglich 25 Prozent Nachlass.

Versäumnisse
Es wurde versäumt zum Beispiel mit der GEZ eine Anerkennung des KölnPasses als Nachweis zu Befreiung von den Rundfunkgebühren zu vereinbaren. Ebenso gibt es keine Vereinbarung mit den Stadtwerken Bonn oder anderen umliegenden Verkehrsbetrieben, so dass Fahrten aus Köln hinaus völlig überteuert sind. Tropfen auf den heißen Stein Uwe Klein vom „Die KEAs e.V.“ dazu: „So lange es mit dem KölnPass keine wirklichen Vergünstigungen gibt, wie Sozialtarife bei der Rheinenergie, Freifahrt in der KVB oder Wegfall städtischer Gebühren und kostenlose Konten bei den Banken, wenigstens bei der Sparkasse, werden die Leute dem Amt deswegen auch nicht die Bude einrennen. Wir haben uns mehr vom KölnPass versprochen, als wir für dessen Einführung kämpften. Jetzt ist er nur ein Tröpfchen auf dem heißen Stein der Armut.“

[nh; Quelle: KEA]