Köln | aktualisiert | Die Schulmisere in Köln hält an. Zu verantworten haben dies Rat und städtische Verwaltung, die es seit Jahren nicht schaffen, den Bedarf an Gesamtschulplätzen in Köln zu decken. Heute meldet die Verwaltung der Stadt Köln, dass Kölner Eltern 3.001 Kinder an Gesamtschulen für das Schuljahr 2019/20 anmeldeten. Aber nur 2.268 Kinder können berücksichtigt werden, 733 Kinder werden von der Stadt Köln abgewiesen, die Eltern erhalten eine Absage. In Köln gibt es aktuell 15 städtische Gesamtschulen.

733 Kinder haben keinen Gesamtschulplatz erhalten. Mit einer Klassenstärke von 28 Kindern fehlen damit aktuell in Köln 26,2 Gesamtschulklassen. Bezogen auf eine fünfzügige Schule, also mit fünf Eingangsklassen, fehlen aktuell in Köln über fünf Gesamtschulen. Ein Problem, dass nicht erst dieses Jahr auftaucht sondern seit Jahren bekannt und evident ist. Letztes Jahr wurden rund 1.000 Schülerinnen und Schüler abgewiesen.

Und was können die Eltern der abgewiesenen Schülerinnen und Schüler jetzt tun? Die Stadt Köln schreibt: „Eltern, die eine Absage erhalten haben, können ihr Kind vom 6. bis 13. März 2019 an einer Hauptschule, Realschule oder einem Gymnasium anmelden.“ Wer dann welchen Platz bekommt will die Stadt Köln am 29. April bekannt geben.

Franz Philippi, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Kölner Rat: „Schon wieder eine Hiobsbotschaft! 733 Kinder können dieses Jahr in Köln nicht an eine Gesamtschule gehen, obwohl sie sich diese Schulform ausgesucht haben. Wie deutlich muss es denn noch werden, dass wir in unserer Stadt mehr Gesamtschulplätze brauchen? Die Verwaltung muss endlich den Schulbaunotstand in Köln entschlossen angehen. Was bis jetzt passiert ist, reicht einfach nicht, das sehen wir jetzt wieder einmal. Wir brauchen Vorfahrt für Gesamtschulen. Damit alle Kinder in Köln die gleichen Chancen auf gute Bildung erhalten.“

Autor: Andi Goral
Foto: Symbolbild: Trauriges Kind