Fritz Schopps und Ingrid Kühne. Foto: Niki Siegenbruck

Köln | Eine weitere Größe des kölschen Fasteleer ist leider Pfingstsonntag verstorben.

Wie sein Sohn Martin, selbst eine Bütt-Größe, am Pfingstmontag in den sozialen Medien bekannt gab, ist Fritz Schopps im Alter von 75 Jahren verstorben.

Darin heißt es berührend:

Welches Medium ist das richtige, um die traurigste aller Nachrichten zu überbringen? Eigentlich möchte man sich in dieser Situation darüber keine Gedanken machen müssen, aber wir werden immer wieder gefragt: „Wat mäht eijentlich dr Papp?“

Für viele von Euch kommt diese Nachricht jetzt vermutlich sehr überraschend. Gestern ist unser Vater Fritz – Euer Rumpelstizje – nach kurzer und schwerer Krankheit verstorben.

Es war sein Wunsch, die letzten Wochen ganz in Ruhe ohne Trubel im engsten Kreise seiner Familie zu verbringen.

Er hätte sich so gerne von Euch auf der Bühne verabschiedet, aber seine letzte Session ist ihm verwehrt geblieben.Behaltet ihn im Herzen als das was er war: Ein Stück von Kölle.

Fritz Schopps. Foto: Martin Schopps/Facebook

Kuckelkorn, Köllner und Co: Die Reaktionen auf den Tod von Fritz Schopps

Auf den Post des Sohns reagierten zigtausende User schon nach nur einer Stunde.

Schopps` Tod – ein tiefer Schlag in die Magengrube aller kölschen Jecke.

Der überaus beliebte Schopps, geistreicher Reim-Virtuose, trug seit 1983 als Büttenredner in der Figur des Rumpelstilzje mit Filzhut die News aus dem Märchenwald vor und wurde auch dank der ARD-Fernsehsitzungen einem breiteren Publikum bekannt.

Er hat es immer verstanden, mit seiner Kunst nicht nur zu unterhalten, sondern auch spitzzüngig und kritisch die Politik und die Gesellschaft zu kommentieren.

Christoph Kuckelkorn

In der letzten „echten“ Session vor Corona hatte ihm die KKG Nippeser Bürgerwehr den „Goldene Kappes 2019“ verliehen.

Im Oktober 2021 war er im Maritim für 40 Jahre Mitgliedschaft im Klub Kölner Karnevalisten geehrt und gefeiert worden und dankte dem Auditorium bewegt:“Ich freue ich riesig auf meine letzte Session. Ich hoffe, dass ich viele von euch wiedersehe.“ Wegen Corona kam es leider nicht zum Comeback in der Bütt.

Die Reaktionen bei Kollegen und Freunden – dementsprechend geschockt.

Festkomittee-Präsident Christoph Kuckelkorn würdigt Et Rumpelstilzje gegenüber report-K wie folgt: „Fritz hat sein Handwerk als Büttenredner beherrscht wie nur wenige. Er hat es immer verstanden, mit seiner Kunst nicht nur zu unterhalten, sondern auch spitzzüngig und kritisch die Politik und die Gesellschaft zu kommentieren. Er hat dem Karneval in über vier Jahrzehnten auf der Bühne viel geschenkt und er wird uns ganz sicher fehlen.“

Fastelovends-Urgestein Marita Köllner zu report-K: „Mein herzliches Beileid an alle. Ich bin total erschüttert, ein so toller Kollege und er ist ein ganz toller Mensch gewesen. Peter und ich sind total traurig.“

Marita Köllner und Fritz Schopps. Foto: privat

Sänger Micky Brühl: „Und wieder geht ein ganz Großer und total netter Kollege von unserer Karnevalsbühne. Kölle und der Märchenwald sind sehr traurig!“

Bütt-Kollegin Ingrid Kühne, die die Laudatio auf Schopps im Oktober 2021 für den KKK gehalten hatte: „Es ist völlig irreal. Ich bin noch völlig geschockt. Lieber Fritz, so wie du immer am Ende deiner Rede, ziehe ich vor dir, deinem Lebenswerk, deiner Kameradschaft und deiner Menschlichkeit, mit der du den Kölner Karneval Jahrzehnte bereichert hast, meinen Hut.“

Robert Greven für den KKK: „Ich bin erschüttert und unendlich traurig. Der Fastelovend in Köln verliert einen großen Karnevalisten. Ich hatte die Ehre im Jahr 2009 dein Nachfolger beim Klub Kölner Karnevalisten zu werden. Noch im letzen Jahr wurdest du auf der Bühne im Maritim, mit Standing Ovations geehrt. Mein aufrichtiges Beileid allen Angehörigen. Fritz wir werden dich nie vergessen.“

Bütt-Veteran Jupp Menth: „Der Karneval hat nicht nur einen großen Redner verloren, vor allem seine Beliebtheit im Kollegenkreis war riesengroß. Hab mir manchen Rat geholt, Tschüss Fritz!!“

Polit-Größe und Vollblut-Karnevalist Wolfgang Bosbach: „Was für eine traurige Nachricht! Er war ein begnadeter Wortakrobat, großartiger Karnevalist, vor allem aber ein wunderbarer, herzlicher Mensch. Wir werden ihn schmerzlich vermissen“.

Erry Stoklosa von der Mutter aller kölschen Bands, den Bläck Fööss: „Und wieder verlieren wir viel zu früh einen wunderbaren Menschen und Weggefährten zu dem wir über Jahrzehnte ein sehr freundschaftliches Verhältnis hatten. Wir wünschen der Familie und den Angehörigen viel Kraft  in dieser schwierigen Zeit.“

Ex-Prinz und Kappes-Verleiher Michael Gerhold: „Wir verlieren mit Fritz Schopps einen Preisträger des Goldenen Kappes, der insbesondere für den Nachwuchs des Karnevals immer eine Hilfe war und diesem jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand.“

Sein letztes Gedicht hatte das Original am 30. April auf Facebook dem FC begeistert nach dem Sieg in Augsburg gewidmet:

Eene, meene, miste

es rappelte in der Puppenkiste.

Loss uns de ruut-wieße Fahne hisse,

mir han de WWK-Arena avjerisse.

En der Liga brummt der Bär,

Der FC hat keine Angstgegner mehr.

Spielwitz, Tempo, met Kampfgeist gepaart,

wat hät der Trainer us unserer Mannschaft jemaht.

Et jitt Kölsche, die verpassen dem hück schon ne Heiligenschein,

un sagen; Wenn der Steffen Kardinal weed, dann treten mir wieder in de Kirche ein.

Ein schönes Wochenende,Euer Rumpelstilzchen