In den vergangenen Wochen fahndete die Polizei Köln nach einem unbekannten Luftgewehrschützen. Gestern meldete sich nun ein Nachbar des mutmaßlichen Schützen. Er hatte beobachtet, wie etwas durch die Blätter des angrenzenden Baumes gefloegn war und meinte ein Projektil erkannt zu haben. Der 21-Jährige gab zwar an, selbst ein Opfer dieser Attacken zu sein, dennoch verständigte der Nachbar die Polizei. Die Bemanten fanden bei der Durchsuchung der Wohnung des 21-Jährigen schließlich ein Luftgewehr mit Diabolos sowie eine Softairwaffe, die mit Plastikkugeln geladen war.

Der 21-Jährige hatte sich am 6. Mai 2011 bei der Polizei als mutmaßliches Opfer gemeldet. Angeblich sei er in der Rolshover Straße von einem Lufgewehrprojektil getroffen worden. Er präsentierte den Ermittlern damals ein T-Shirt mit einem augenscheinlichen Durchschuss. Auch klagte er über Schmerzen im Rücken. Eine sichtbare Verletzung konnte allerdings durch die Beamten nicht festgestellt werden. Inzwischen hat der 21-Jährige zugegeben, gestern geshossen zu haben. Er räumte zudem ein, auf eine 35-jährige Frau an der Bushaltestelle "Wattstraße" geschossen zu haben. Mit seiner eigenen Anzeige wollte er die Polizei von sich bzw. von der Nassauer Straße ablenken. Den Durchschuss in seinem T-Shirt hat er dabei nach eigenen Angaben selbst produziert, in dem er mit dem Luftgewehr darauf geschossen hatte. Der Schütze muss sich nun in beiden Fällen wegen Gefährlicher Körperverletzung, Vortäuschen einer Straftat und Verstosses gegen das Waffengesetz verantworten.

[cs, ots]