Köln | Dr. Gernot Glöckner von der Universität zu Köln und dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin ist es nun zusammen mit einem internationalen Forscherteam gelungen, das Genom des Rieseneinzellers Reticulomyxa filosa zu entziffern und zu analysieren. Die Forschungsergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Current Biology veröffentlicht (Glöckner et al. „The Genome of the foraminiferan Reticulomyxa filosa).

Reticulomyxa filosa gehört zu den artenreichen, einzelligen Foraminiferen. Die meisten Foraminiferen besitzen Schalen und haben deshalb globale Bedeutung als CO2 Speicher in Form von Karbonaten. Ihre vielgestaltigen, teilweise mehrkammerigen, Schalen werden als Leitfossilien der Kreidezeit genutzt. Generell sind Foraminiferen schwer zu kultivieren, ihre Genome galten deshalb bis jetzt als nicht entschlüsselbar.

Das Team fand in dem Einzeller zudem ein Gen in, das bisher nur in Tieren und nahe verwandten Organismen nachgewiesen wurde. Da sich Tiere und Foraminiferen seit weit mehr als eine Milliarde Jahre unabhängig voneinander entwickeln, ist dieses Gen wahrscheinlich durch einen frühen Gentransfer zwischen diesen evolutionären Linien ausgetauscht worden.

Autor: ch