Gesamtumsatz der Tourismusbranche in Köln: 5,5 Milliarden Euro
Köln hat bei den Gästezahlen in 2008 einen leichten Rückgang zu verzeichnen: Gegenüber 2007 sank die Zahl der Touristen um etwa vier Prozent auf rund 2,4 Millionen Besucher. Die Zahl der Übernachtungen sank um 3,8 Prozent auf rund 4,3 Millionen. „Wir haben an Gästen marginal verloren, konnten aber das Ergebnis von 2008 auf einem ähnlich hohen Niveau wie 2007 halten.“, sagt KölnTourismus-Chef Josef Sommer bei der Präsentation der Jahresbilanz seines Unternehmens. Insgesamt erwirtschaftete die Tourismusbranche in der Domstadt einen Umsatz von 5,5 Milliarden Euro. Dies sei auch durch gestiegene Preise für Hotelzimmer begründet gewesen. KölnTourismus erhält und erhielt für die Jahre 2008/2009 einen städtischen Zuschuss von vier Millionen Euro und erwirtschaftete im vergangenen Jahr selbst zwei Millionen Euro.

Meisten Touristen kamen aus Deutschland
Die meisten Touristen stammten im letzten Jahr aus dem Inland, die einen Anteil von 64,8 Prozent ausmachten. Zwar folgten ihnen die Briten mit 14,1 Prozent und die Amerikaner mit 9,1 Prozent, doch gerade bei Touristen aus diesen beiden Ländern musste Köln Rückgänge hinnehmen. „In Großbritannien machte sich der schwache Pfund bemerkbar und in den USA wollten viele Freiwillige Zuhause bleiben, um im Wahlkampf mitzuhelfen.“, erklärt Sommer. Nicht zuletzt habe sich auch die Wirtschaftskrise in diesen beiden Ländern zuerst bemerkbar gemacht und sich auf das Ausgabeverhalten der Touristen ausgewirkt.

Konkurrenz aus Düsseldorf
Zuwächse hingegen verbuchte Köln bei Gästen aus Russland mit einem Plus an 17,3 Prozent was die Übernachtungen angeht. Russische Gäste gaben laut KölnTourismus rund 6,4 Millionen Euro bei Einkäufen in Köln aus, ein Zuwachs um 16,3 Prozent. Zukunftsmärkte sieht Kölntourismus vor allem bei Touristen aus China. Die Gästeübernachtungen stiegen hier um 25,6 Prozent, aus Indien war ein Plus um 16 Prozent zu vermelden. Am längsten hielten sich Gäste aus den arabischen Golfstaaten in Köln auf. Sie verweilten im Schnitt rund vier Tage in Köln, die übrigen Touristen 1,8 Tage. Konkurrenz machte Köln vor allem eine andere Rheinmetropole: Düsseldorf hatte im Zuge eines starken Messejahres seine Hotelkapazitäten in den vergangenen vier Jahren um 4.000 Betten ohnehin ausgebaut und dadurch mehr Gäste angezogen.

Verglichen mit anderen deutschen Städten im Hinblick auf das internationale Gästeaufkommen liegt Köln im Mittelfeld (1,38 Millionen Gäste). Besser schnitten Berlin (6,5 Millionen Gäste), München (4,2 Millionen), Frankfurt (2,4 Millionen) und Hamburg mit rund 1,5 Millionen ausländischen Gästen ab.

Köln als Musicalstandort bewerben
2009 konzentriert sich KölnTourismus darauf, für die Stadt mit dem Schwerpunkt Medien zu werben. Spezielle Reiseangebote wie etwa für Österreicher, die zur Fernsehaufzeichnung für die österreichische Version von „Wer wird Millionär“, gehören dazu, wie auch spezielle Führungen beim Stadtführungsfestival „Expedition Colonia“. Auch wenn die Musical-Frage noch nicht endgültig geklärt ist, ist Köln als Musicalstandort dennoch ein großes Thema für KölnTourismus: „Musicalbesucher verweilen länger als andere Gäste in einer Stadt.“, berichtet Josef Sommer. Beispielsweise soll in der Musicalhochburg Hamburg für Köln als Musicalstandort geworben werden.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung