Gelsenkirchen | Die Aktivistengruppe „Ende Gelände“ blockiert seit 5.30 Uhr heute Morgen das Steinkohlekraftwerk Scholven bei Gelsenkirchen. Die Aktion in NRW schließt sich an eine Blockade in den Niederlanden an. Ziel der Aktivistinnen und Aktivisten ist es, dass das Kraftwerk vom Rohstoff Steinkohle abgeschnitten wird.
Mit der Aktion in den Niederlanden sollte gestern die Steinkohlelieferung vom Hafen in Rotterdam nach Deutschland unterbrochen werden. Es sei eine konzertierte Aktion der Aktivistengruppen „Kappen met Kolen“ und „Ende Gelände“. „Ende Gelände“ spricht bei dem Kraftwerk Scholven von einer Dreckschleuder und Klima-Killer-Anlage. Besonders hart gehen die Aktivistinnen und Aktivisten mit der Bundesregierung ins Gericht und deren Einschätzung, dass Scholven systemrelevant sei. Das Kraftwerk Scholven hätte an Oster mit 15 anderen Kraftwerken vom Netz gehen sollen.
Jule Fink, Sprecherin von Ende Gelände: “Hier im Kraftwerk Scholven verbrennt Uniper Blutkohle aus Kolumbien. Für den Strom, der hier produziert wird, werden in Kolumbien Menschen aus ihren Dörfern vertrieben, vertrocknen die Felder wegen des enormen Wasserverbrauchs der Mine, schuften die Arbeiter:innen in den Tagebauen unter menschenverachtenden Bedingungen und wird der Protest dagegen mit brutaler Gewalt niedergeschlagen. Wir wollen die großen Energiekonzerne vergesellschaften. Denn nur so können wir die Ausbeutung im Gobalen Süden beenden und den uneingeschränkten Zugang zu sauberem Strom für alle garantieren. Schluss mit fetten Krisengewinnen auf dem Rücken der Schwächsten. Demokratisch und dezentral wollen wir gemeinsam darüber entscheiden, wie Energie erzeugt, verwendet und wie sie verteilt wird.”