Verstorbene ohne Angehörige, deren Bestattungen vom Ordnungsamt der Stadt Köln angeordnet werden, finden künftig auf einer mit Namen versehenen Gemeinschaftsgrabfläche ihre letzte Ruhe. Die Stadt hat entsprechende Grabanlagen auf dem Südfriedhof in Köln-Zollstock und auf dem städtischen Friedhof im Stadtteil Deutz angelegt.

Bisher wurden die Verstorbenen, die keine Angehörigen mehr haben oder bei denen die Angehörigen sich weigern, die notwendigen Bestattungsformalitäten in die Wege zu leiten, nach ihrer Einäscherung grundsätzlich in einer anonymen Urnengrabstätte bestattet. Diese Regelung hatte in der Vergangenheit mehrfach zu Diskussionen und Kritik von Seiten der Kirchen und sozialer Verbände geführt. Unter anderem wegen der Sorge, dass die Trauer und das Gedenken an die Verstorbenen nicht an deren Grab erfolgen konnte, da anonyme Bestattungen immer ohne Trauergemeinde stattfinden und auch der genaue Standort des Grabes der Verstorbenen nicht erkennbar ist.

In vielen Gesprächen und Arbeitskreisen haben das Ordnungsamt und das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen mit Vertretern der Kirchen, der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner und der Bestatterinnung Köln mögliche andere Formen der Be-stattung diskutiert. Als Ergebnis werden nun für ordnungsbehördlich angeordnete Be-stattungen die mit Namen der Verstorbenen versehenen Gemeinschaftsgrabanlagen auf den beiden Friedhöfen eingerichtet. Die Namen der in dieser Anlage beigesetzten Per-sonen finden sich auf Grabstelen wieder.

Für Bekannte, Freunde oder Nachbarn der Verstorbenen besteht nunmehr die Möglich-keit, an der Beisetzung der Urne teilzunehmen und auch eine Trauerfeier mit konfessioneller Ausprägung zu initiieren. Die Beerdigungstermine werden in den Schaukästen der jeweiligen Friedhöfe bekannt gegeben. Die Beisetzungszeremonie beginnt immer ab der Trauerhalle auf dem Friedhof.

[nh; Quelle: Stadt Köln]