21:39 Uhr >
Umfrage: SPD liegt in NRW in der Wählergunst vorn
Am Tag der Neuwahl-Entscheidung liegt die SPD in Nordrhein-Westfalen in der Wählergunst klar vorn. In einer Blitzumfrage für den ARD-Brennpunkt erreicht die SPD bei der Sonntagsfrage 38 Prozent. Die CDU kommt auf 34 Prozent. Die Grünen erreichen 14 Prozent. Die FDP mit zwei Prozent und die Linke mit vier Prozent würden den Wiedereinzug in den nordrhein-westfälischen Landtag verpassen. Die Piraten kommen auf fünf Prozent. Wenn die Bürger in Nordrhein-Westfalen ihren Ministerpräsidenten direkt wählen könnten, würden sich 57 Prozent für Amtsinhaberin Hannelore Kraft und 26 Prozent für den CDU-Herausforderer Norbert Röttgen entscheiden. Auf die Frage, welche Zusammensetzung der Landesregierung ihnen am liebsten wäre, geben 43 Prozent eine rot-grüne Koalition aus SPD und Grünen an, 41 Prozent eine Große Koalition aus SPD und CDU und neun Prozent ein schwarz-grünes Bündnis aus CDU und Grünen. Mehr als zwei Drittel der Befragten halten eine Neuwahl in NRW für richtig, 21 Prozent halten sie für nicht richtig.

20:57 Uhr > Kraft geht zuversichtlich in die Neuwahlen
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) geht optimistisch in die anstehenden Neuwahlen. "Wir sind da sehr zuversichtlich", sagte sie im "Phoenix"-Interview. "Wir haben 20 Monate lang dieses Land gut regiert und ein ganzes Stück vorangebracht." Als Beispiele nannte sie die Themen Kinder und Bildung. "Der Schulkonsens war historisch", sagte sie. Zudem sei die Handlungsfähigkeit der Kommunen ein Stück weit wiederhergestellt worden. "Auf diesem Weg wollen wir gerne weitermachen und dafür stellen wir uns dem Wählervotum." Eine Minderheitsregierung sei ein Konstrukt auf Zeit, so Kraft weiter. Gradmesser sei die Handlungsfähigkeit, wofür wiederum der Haushalt entscheidend sei. Dennoch zeigte sie sich überrascht über den Zeitpunkt der Entscheidung.

19:35 Uhr > Die Kölner Grünen wollen einen engagierten Wahlkampf führen

Auch die Vorsitzenden der Kölner Grünen Katharina Dröge und Anne Lütkes haben sich mittlerweile zur Auflösung des Kölner Landtages geäußert: "Wir sind hoch motiviert und startklar für den Wahlkampf. Der Kreisverband Köln ist vor allem im letzten Jahr stark gewachsen und damit organisatorisch, finanziell und personell ausgezeichnet aufgestellt. Auch kurzfristig werden wir so einen engagierten Wahlkampf auf die Beine stellen. Wir konnten bereits bei der Wahl vor zwei Jahren sehr gute Ergebnisse einfahren und werden nun alles daran setzen, diese noch zu verbessern. Die hervorragende Arbeit der grünen MinisterInnen der vergangenen knapp zwei Jahre muß fortgesetzt werden. Sie haben in NRW wichtige Themen wie die Inklusion in der Schulbildung, den Klimaschutz oder den Nichtraucherschutz entscheidend vorangebracht."

Die drei grünen Landtagsabgeordneten aus Köln, Andrea Asch, Arndt Klocke und Arif Ünal, teilen schriftlich mit: "Die rot-grüne Landesregierung unter Führung von Hannelore Kraft und Sylvia Löhrmann hat unter schwierigen Mehrheitsverhältnissen Großartiges geleistet. Wir haben selbst aus einer Minderheitsregierung heraus unsere Wahlversprechen umgesetzt: Die Abschaffung der Studiengebühren, Einführung eines Sozialtickets und der Sekundarschule, eine Modernisierung der Energie- und Verkehrspolitik, das Integrationsgesetz, die Einführung eines Islamischen Religionsunterrichtes, Verbesserungen für Kitas und Stärkung der Kommunen. Wir wollen die erfolgreiche grüne Politik in einer stabilen Mehrheit mit der SPD fortsetzen und mit einer gestärkten grünen Landtagsfraktion weiter ein modernes und weltoffenes NRW gestalten."

18:01 Uhr > Ex-Innenminister Hirsch begrüßt Neuwahl
Der Liberale Burkhard Hirsch hat die Neuwahlen in Nordrhein-Westfalen begrüßt. "Wir sind einfach an Minderheitenregierungen nicht gewöhnt, obwohl sie funktionieren können", sagte Hirsch dem Deutschlandfunk. Ihm sei eine klare Kante auch lieber als das "ständige Herumgewürge", ob nun die eine Fraktion oder der einzelne Abgeordnete zustimmen oder nicht. Hirsch halte die Meinung des Landtages, dass mit der zweiten Lesung der Haushalt definitiv abgelehnt sei, "für wirklich falsch", unterstütze jedoch das Ergebnis der Neuwahl. Der Ex-Innenminister sieht auch eine Chance für die FDP. "Ich bin an sich sicher, dass trotz aller Meinungsumfragen die FDP bei einer solchen Wahl die fünf Prozent überschreiten wird", sagte Hirsch.

17:18 Uhr > In NRW wird neu gewählt
Der Landtag hat sich soeben einstimmig aufgelöst. Damit wird es nun Neuwahlen in NRW geben. Diese müssen nun innerhalb von 60 Tagen abgehalten werden. Als Termine sind derzeit der 6. oder 13. Mai im Gespräch.

17:15 Uhr > Bundeskanzlerin Merkel befürwortet Neuwahl
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine Neuwahl in Nordrhein-Westfalen befürwortet und sieht die Bundesebene von dem Scheitern der dortigen rot-grünen Minderheitsregierung unberührt. "Die Arbeit auf der Bundesebene ist völlig unabhängig von der Arbeit in den Ländern", sagte Merkel in Berlin und ergänzte: "Wenn es in Nordrhein-Westfalen zu Neuwahlen kommen sollte, dann glaube ich, ist das gut und richtig, dass wir dort nicht mehr eine Minderheitenregierung haben."

17:05 Uhr > Die Sitzung im Landtag NRW wird fortgesetzt

16:55 Uhr > Özlem Alev Demirel, Parlamentarische Geschäftsführerin, Fraktion DIE LINKE im Landtag von NRW:
„In den letzten 2 Jahren haben wir LINKE SPD und Grüne zu einer sozialeren, ökologischeren und demokratischeren Politik ermuntert. Wir konnten die Abschaffung der Studiengebühren erreichen, haben die Abwahl von Bürgermeistern erleichtert und die Hürden für Bürger- und Volksbegehren gesenkt. Allerdings wollten SPD und Grüne jetzt lieber mit der schwindsüchtigen FDP weiterregieren. Doch dabei sind sie über ihre eigenen Füße gestolpert. Denn der Haushalt, den sie vorgelegt haben war schlichtweg unsozial. Unsere Ablehnung des Haushalts war jedenfalls konsequent. Wir halten uns an unsere Wahlversprechen“, so Demirel. Zum Thema Neuwahl ist Demirel kämpferisch: „Wir bekommen in den nächsten 60 Tagen Neuwahlen. Ich bin mir sicher, dass wir LINKE – dann gestärkt – wieder im Landtag sitzen werden. Ich freue mich auf einen spannenden Wahlkampf, in dem wir klar machen werden, dass nur wir LINKE für eine sozialere, ökologischere und demokratischere Politik stehen. Wer den Sozialabbau verhindern will, muss LINKS wählen! Original sozial auch nach der Wahl!“

16:45 Uhr > Zu den angekündigten Neuwahlen in NRW erklärt der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel: "Die von Hannelore Kraft geführte Landesregierung von SPD und Grünen hat eine außergewöhnlich gute Bilanz vorzuweisen. Hannelore Kraft hat als Ministerpräsidentin ihre Wahlversprechen überzeugend umgesetzt: Sie hat im Konsens mit allen Beteiligten in Nordrhein-Westfalen für bessere Bildung gesorgt. Sie hat die Städte und Gemeinden ihres Landes gestärkt. Und sie hat nach dem von Jürgen Rüttgers hinterlassenen Scherbenhaufen den Haushalt saniert.

Das Wichtigste aber ist, dass Hannelore Kraft für einen neuen Stil in der Landespolitik gesorgt hat. Sie macht Politik für die Menschen und mit ihnen, indem sie den Dialog mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern sucht. Ich bin sicher, dass die Wählerinnen und Wähler in NRW das auch am Wahltag honorieren werden.

Heute ist im Düsseldorfer Landtag nicht die Koalition von SPD und Grünen gescheitert. Gescheitert ist eine unverantwortliche Obstruktionspolitik von CDU, FDP und Linkspartei, die nicht am Wohle des Landes Nordrhein-Westfalen orientiert ist. Alle drei Parteien waren mit Hannelore Krafts „Politik der Einladung“ offenbar überfordert. Ich bin sehr sicher: Nun werden die Wählerinnen und Wähler im Industrieland Nordrhein-Westfalen für klare politische Verhältnisse sorgen. Auf die SPD im Bund kann sich die NRW-SPD dabei voll verlassen."

16:43 Uhr > Neuwahlen in NRW: SPD legt Röttgen Rücktritt vom Ministeramt nahe
Die SPD hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) aufgefordert, eine Entscheidung über seine Zukunft als Mitglied im Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel zu fällen. Das berichtet "Handelsblatt-Online". Hintergrund ist die Ankündigung Röttgens, bei der bevorstehenden Neuwahl des nordrhein-westfälischen Landtags gegen die amtierende SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft antreten zu wollen. "Wenn er als Oppositionsführer in Düsseldorf bleiben will, dann muss er noch diese Woche als Minister zurücktreten, um jemanden Platz zu machen, der sich mit aller Zeit den Aufgaben eines Umweltministers widmen kann", sagte der Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ulrich Kelber, "Handelsblatt-Online". Kelber forderte Röttgen auf, klar zu sagen, ob er in NRW bleiben werde oder nach seiner bei einer Neuwahl zu erwartenden Niederlage in Berlin weitermachen wolle. "Deutschland braucht einen Minister, der sich voll den Themen Atomsanierung Asse, Endlagersuche, Klimaschutz und Energiewende widmen kann", sagte der SPD-Politiker. Schon 60 Tage Wahlkampf in NRW seien da eigentlich zuviel. Ähnlich äußerten sich die Bundes-Grünen. "Röttgen wurde von Rösler bei der Solarförderung und der EU-Energieeffizienz-Richtlinie gerupft", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, "Handelsblatt-Online". "Er geht geschwächt in den Wahlkampf und ist in Berlin dann ab sofort nur noch die Hälfte wert." Allerdings mache es unterm Strich keinen Unterschied, ob der Umweltminister in Berlin Däumchen drehe oder in NRW Wahlkampf mache. Denn, so Beck: "Wenn Röttgen als Kandidat nur so erfolgreich ist wie seine Energiewende, gehen für die CDU in NRW bald die Lichter aus."

16:35 Uhr > Sitzung soll erst um 17 Uhr beginnen

16:31 Uhr > Linkspartei-Chef Ernst: "Rot-Grün hat NRW-Regierung bewusst an den Baum gesetzt"
Linkspartei-Chef Klaus Ernst hat der rot-grünen Landesregierung in NRW vorgeworfen, sie habe die Koalition absichtlich scheitern lassen. "Die Überraschung ist gespielt. Rot-Grün hat die Regierung bewusst an den Baum gesetzt", sagte Ernst den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). "Es hätte bis zuletzt Spielraum für Verhandlungen gegeben. Es gab nie die Bereitschaft, auf die Opposition zuzugehen. SPD und Grüne wollten keine sozialere Politik. Wir wollen eine sozialere Politik und kämpfen dafür", so Ernst weiter. "Wir haben eine Reihe von Verbesserungen durchgesetzt wie die Abschaffung der Studiengebühren. Sozialabbau und Entlassungen gibt es mit uns nicht. Das bleibt der Kurs."

16:29 Uhr > Dobrindt wirft Rot-Grün politisches Dauerversagen vor
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt hat Rot-Grün politisches Dauerversagen vorgeworfen und stellt die Regierungsfähigkeit rot-grüner Bündnisse grundsätzlich infrage. "Rot-Grün in NRW scheitert nicht nur an der katastrophalen Finanzpolitik, sondern auch an zwei Jahren politischen Dauerversagens und wackeligen Koalitionsverhältnissen", sagte Dobrindt der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagsausgabe). "Wieder eine rot-grüne Regierung, die krachend an ihrer eigenen Unfähigkeit zerbricht." Rot-Grün, so Dobrindt, sei die pure Instabilität. Dagegen sieht der aus Nordrhein-Westfalen stammende SPD-Politiker Dieter Wiefelspütz gute Chancen für eine Neuauflage von Rot-Grün in Düsseldorf: "Die Chancen sind groß. Die Resonanz dieser Regierung im Land ist positiv. Der Regierungsstil von Hannelore Kraft, der nicht konfrontativ, sondern konsensorientiert ist, kommt gut an", sagte Wiefelspütz der "Welt". Das bedeute nicht, dass der Sieg schon in der Tasche sei, "aber die Chancen für eine Neuauflage von Rot-Grün sind gut. Aus Sicht der SPD ist das auch die Präferenz in Nordrhein-Westfalen und im Bund." Wiefelspütz fügte hinzu, die schwarz-gelbe Koalition im Bund sei sehr schwach, das könne sich positiv für die SPD in Nordrhein-Westfalen auswirken. "Außerdem: Es ist die Opposition in Düsseldorf, die sich verzockt hat und nicht der Fehler von Rot-Grün in Düsseldorf." Sylvia Löhrmann (Grüne), stellvertretende Ministerpräsidentin in NRW, verteidigte die Entscheidung für Neuwahlen: "Eine Minderheitsregierung ist von einer konstruktiven Opposition abhängig. Im Interesse des Landes konnten wir keine taktischen Spielchen und keine Hängepartie zulassen", sagte sie der "Welt". Zuversichtlich äußerte sie sich zu den Wahlchancen ihrer Partei: "Wir Grüne haben in knapp zwei Jahren viel erreicht und unsere Wahlversprechen gehalten. Damit treten wir vor die Wählerinnen und Wähler und wollen gestärkt aus einer Neuwahl hervorgehen."

16:19 Uhr > Generalsekretär der CDU Deutschlands, Hermann Gröhe: Scheitern Krafts ist ein Scheitern Gabriels
"Krafts rot-grünes Minderheiten-Experiment ist heute grandios gescheitert. Es war von Anfang an verantwortungslos, das bevölkerungsreichste Bundesland ohne parlamentarische Mehrheit regieren zu wollen. Frau Kraft hat die eigene Karriere über die Interessen des Landes gestellt. Dieser Egoismus hat sich heute gerächt. Bei Neuwahlen sind die Alternativen klar: Rot-grüner Schuldenstaat oder eine verantwortungsvolle Politik unter der Führung der CDU für eine gute Zukunft unserer Kinder. Frau Kraft ist die Schuldenkönigin in Deutschland. Sogar das Landesverfassungsgericht musste gegen die rot-grüne Schuldenorgie einschreiten. Die CDU will Nordrhein-Westfalen zurück auf den Pfad solider Finanzen führen und dem Land damit wieder eine gute Perspektive geben. Die CDU Deutschlands wird mit ganzer Kraft an der Seite von Norbert Röttgen und der CDU Nordrhein-Westfalen für den nötigen Neuanfang kämpfen. Das Scheitern der nordrhein-westfälischen Minderheitsregierung ist auch eine Ohrfeige für die Bundes-SPD. Denn diese hat vor zwei Jahren die rot-grüne Wackelregierung mit dunkelrotem Beiboot im Westen maßgeblich vorangetrieben. Das Scheitern Krafts ist ein Scheitern Gabriels."

16:10 Uhr > Grünen-Landesvorsitzende schreiben Brief an ihre Partei
Die Landesvorsitzenden Monika Düker und Sven Lehmann haben sich mit einem Brief an ihre Partei gewandt. Darin erklären sie die derzeitige Situation damit, dass Gespräche mit der FDP und den Linken nicht abgeschlossen werden konnten. Beide Fraktionen, so die Grünen Vorsitzenden, hätten sich mit der heutigen Ablehnung des Haushalts für eine Totalblockade entschieden. Gemeinsam hätten SPD und Grüne daher im Koalitionsausschuss die Auflösung des Landtags beschlossen. Düker und Lehmann betonten, dass die Grüne-Fraktion auch nach Neuwahlen mit einer rot-grünen Mehrheit im Landtag regieren wollen.

16:00 Uhr > Brennpunkt in der ARD
Die ARD sendet heute von 20.15 Uhr bis 20.30 Uhr einen Brennpunkt unter dem Titel "Rot-Grün am Ende"

15:10 Uhr >
Der Kölner CDU-Landtagsabgeordnete Christian Möbius erklärt in einem ausführlichen Statement, warum er gegen den Haushaltsentwurf von Rot-Grün gestimmt hat und wo seine Kritikpunkte an der amtierenden Landesregierung sind
(im Wortlaut kursiv gesetzt):

„Heute haben wir das Dokument des Scheiterns der Landesregierung Kraft. Die Ministerpräsidentin hat von Anfang an einen unehrlichen Haushalt vorgelegt. Sie hat gewusst, dass sie für diesen Haushalt keine ehrliche Mehrheit findet. Mit Tricks wollte sie den Haushalt durchbringen. Das ist eines Parlaments unwürdig. Frau Kraft ist gescheitert. Der nordrhein-westfälische Landtag hat ihr das Misstrauen ausgesprochen. So etwas hat es in NRW noch nicht gegeben.
 
„Frau Kraft hatte nie den ernsthaften Willen zu sparen. Mit einer Netto-Neuverschuldung von fast vier Milliarden Euro sei auch nicht erkennbar gewesen, dass SPD und Grüne den falschen Weg der ständigen Neuverschuldung verlassen wollten. Ein Land wie Bayern zahlt in diesem Jahr schon 250 Millionen Euro Schulden zurück. Für die Zukunft unseres Landes und im Wettbewerb mit anderen Bundesländern war es für mich mit meinem Gewissen nicht verantwortbar, diesen Haushalt mit zu tragen. Das kann ich vor den kommenden Generationen, auf deren Kosten die Schuldenpolitik geht, nicht verantworten.

Ministerpräsidentin Kraft ist aber auch an ihrer Untätigkeit und Unprofessionalität gescheitert. Sie haben nichts gestaltet. Die Landesentwicklungsplanung liegt auf Eis, die Energiewende kommt nicht voran, es bewegt sich nichts. Die 19 Monate, die Frau Kraft im Amt war, waren 19 verlorene Monate für das Land. Wir mussten diesen Regierungsmurks beenden. Dass wir das beendet haben, darüber freue ich mich besonders. Jetzt hat die CDU in NRW die einmalige Chance, dass die 19 Monate von Frau Kraft ein Intermezzo waren. Die CDU steht für solide und nachhaltige Finanzen. Unter Federführung der CDU hat der Schulkonsens in NRW entwickelt werden können, die CDU-Landtagsfraktion hat ein Positionspapier zur Inklusion vorgestellt, das weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus Anerkennung gefunden hat. Wir haben in der Opposition konstruktiv für die Zukunft des Landes gearbeitet. Damit treten wir jetzt vor die Wählerinnen und Wähler. Ich bin sicher, mit unserem Spitzenkandidaten Norbert Röttgen können wir sie überzeugen.“

15:03 Uhr > Die Beratungen im Landtag verschieben sich, jetzt will man um 16 Uhr erneut zusammentreten.

14:17 Uhr > Der Landtag wird ab 15 Uhr über seine Auflösung beraten

13:52 Uhr > Fraktionen beraten
Die Fraktionen des Landtages beraten derzeit wie es weitergeht. Es ist davon auszugehen, dass sowohl Ministerpräsidentin Kraft mit der Regierungskoalition eine Selbstauflösung beantragen wird, als auch die CDU. 91 Mitglieder des Landtages von 182 müssten dann für eine Auflösung stimmen.


13:50 Uhr > Umfrage: CDU und SPD in NRW gleichauf
Bei möglichen Neuwahlen in NRW steht das Land vor einem politischen Krimi. Nach einer repräsentativen Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag des "Kölner Stadt-Anzeigers" (Donnerstagausgabe) und Sat 1/NRW würden jeweils 33 Prozent der Wähler im Land sich für die CDU beziehungsweise die SPD entscheiden, wenn an diesem Sonntag gewählt würde. Die großen Parteien liegen also gleichauf. Allerdings haben die Wähler eine klare Präferenz, wenn sie sich für eine Person entscheiden müssten. 42 Prozent würden Hannelore Kraft direkt zur Ministerpräsidentin wählen – das sind exakt doppelt so viele wie Norbert Röttgen (CDU). Die FDP verliert weiter in der Wählergunst und liegt derzeit bei zwei Prozent – sie hätte also keine Chance, wieder in den Landtag einzuziehen. Die Grünen legen auf 17 Prozent weiter zu, auch die Piraten haben mit sieben prognostizierten Prozent der Wähler gute Chancen, erstmals im Düsseldorfer Landtag vertreten zu sein. Zittern muss die Linke, die erst seit Mai 2010 im Landtag sitzt, aber jetzt in der Wählergunst auf fünf Prozent gesunken ist.

13:02 Uhr > Röttgen will bei Neuwahlen als Spitzenkandidat antreten
Wenn der Landtag
heute Nachmittag seine Auflösung beschliesst, dann muss in 60 Tagen neu gewählt werden. Einer hat schon seine Kandidatur angekündigt: Bundesumweltminister Norbert Röttgen, will dann als Spitzenkandidat die CDU in die Landtagswahl führen, die so Oliver Wittke wieder stärkste Kraft in Nordrhein-Westfalen werden will.

13:02 Uhr > NRW-Haushalt gescheitert – Kraft will Neuwahlen
Der Landtag in Nordrhein-Westfalen hat am Mittwoch den Haushaltsentwurf der rot-grünen Regierung für den Bereich Inneres abgelehnt. Damit gilt der gesamte Etat als gescheitert. Für diesen Fall hatte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) bereits vorgezogene Neuwahlen angekündigt. Die Regierungsfraktionen werden wohl noch am Mittwoch einen Antrag auf Auflösung des Parlaments einbringen. Damit wäre der Weg für Neuwahlen in Nordrhein-Westfalen frei. Bereits am Dienstag hatte sich abgezeichnet, dass alle drei Oppositionsfraktionen die Einzelpläne des Etats 2012 in der zweiten Lesung ablehnen. "Die Regierung wird von uns einen Schuss vor den Bug bekommen", sagte Sprecher Florian, Sprecher der Linksfraktion. Der aktuelle Haushalts-Entwurf der Regierung würde das Land noch tiefer in die Schuldenfalle führen, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Gerhard Papke am Dienstag. Der Finanzentwurf der Regierung sieht Ausgaben in Höhe von rund 58 Milliarden Euro und 3,6 Milliarden Euro an neuen Krediten vor. Die rot-grüne Minderheitsregierung war in NRW seit Juli 2010 an der Macht.

12:45 Uhr > Der Landtag von Nordrhein-Westfalen stimmt heute über den Haushaltsplan der rot-grünen Minderheitsregierung ab. Die Aussprache ist beendet, seit kurzem läuft die Abstimmung. Kritisch ist vor allem der Teilplan 3 der Etat des Innenministeriums. Sollte der Haushalt, oder nur Teilpläne keine Mehrheit finden, dann so droht Ministerpräsidentin Kraft derzeit, werde sie die Auflösung des Landtages beantragen.

[ag; dts Foto LandtagNRW, Bernd Schaelte]