Seit zwei Wochen habe die 17-jährige an einem Infekt der oberen Atemwege gelitten. Am vergangenen Mittwoch bekam die Schülerin Nackenschmerzen. Daraufhin wurde der Notarzt eingeschaltet, der sie in ein Kölner Krankenhaus einwies. Weil sich bei der Patientin auch kleine Hautblutungen (Petechien) zeigten, vermuteten die Ärzte eine Meningokokken-Infektion. Das Mädchen sei sofort mit Antibiotika behandelt worden.Ihren jetzigen Gesundheitszustand bezeichnen die Mediziner als stabil und deutlich verbessert. Vorsorglich bekamen auch enge Kontaktpersonen der Schülerin entsprechende Medikamente.

Die Meningokokken-Infektion verläuft meist als eitrige Hirnhautentzündung
Das Gesundheitsamt der Stadt Köln empfiehlt nur Personen, die wirklich engen Kontakt mit einem oder einer Erkrankten hatten, mit ihrem Arzt zu klären, ob die vorsorgliche Einnahme von Antibiotika erforderlich ist. Zu diesem Kreis gehören vor allem die Familienmitglieder. Eine Antibiotika-Prophylaxe, die auch mit verschiedenen Nebenwirkungen verbunden sein kann, sollte nicht wahllos zur Anwendung kommen. Mit dieser Empfehlung folgt das Gesundheitsamt den Hinweisen, die das Robert-Koch-Institut, die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin sowie internationale Expertengremien gegeben haben. Die Meningokokken-Infektion verläuft meist als eitrige Hirnhautentzündung, in wenigen Fällen auch als bakterielle Blutvergiftung. Ihr geht als Vorläufer-Erkrankung häufig eine akute “Erkältung” voraus.

Durch Bakterien verursachte Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen sind von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Da die Bakterien gewöhnlich außerhalb des Körpers rasch absterben, ist für eine Infektion ein enger Kontakt mit dem Erkrankten erforderlich, bei dem Mund-, Nasen- oder Rachensekrete übertragen werden, zum Beispiel durch Küsse. Ein Zusammentreffen von Menschen ohne engen Kontakt – etwa in Toiletten und Schwimmbecken oder flüchtig in Räumen – führt in der Regel nicht zu einer Ansteckung. Die Zeit zwischen Infektion und Erkrankung – die Inkubationszeit – beträgt meistens zwei bis sieben Tage. Wer zehn Tage nach Kontakt mit einem Erkrankten noch nicht selbst an der Krankheit leidet, ist in der Regel außer Gefahr. Fragen beantwortet das Gesundheitsamt der Stadt Köln telefonisch unter: 0221/221-246 48 – montags bis donnerstags von 7.30 bis 16 Uhr und freitags von 7.30 bis 12 Uhr.

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