Berlin |  Der Deutsche Mieterbund (DMB) fordert von der Bundesregierung einen besseren Schutz der Verbraucher vor Mietwucher nach der Sanierung der Wohnung. „Da muss die Politik handeln, es muss eine Deckelung geben“, sagte DMB-Direktor Lukas Siebenkotten in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). „Wir fordern, dass die Miete um nicht mehr als zwei Euro pro Quadratmeter in acht Jahren erhöht werden darf.“

Er verlangte zudem, dass nach einer Sanierung nicht wie bisher elf Prozent, sondern nur sechs Prozent der Investitionskosten auf die Miete umgelegt werden dürfen: „Das macht auch vom Zinsniveau her Sinn, das heute viel niedriger ist als vor einigen Jahren.“ Der Mieterbund-Präsident beklagte, es komme vor, dass Vermieter möglichst teure Modernisierungen machten, im Wissen, dass die Mieter das nicht bezahlen können. „Das ist eine kalte Vertreibung von Mietern. Die Modernisierung wird als Waffe benutzt. Wir haben Fälle erlebt, in denen die Miete um 150 Prozent stieg, von vier auf zehn Euro.“ Der Mieter spare zwar Heizkosten, bleibe in der Regel aber auf zwei Dritteln der Zusatzkosten sitzen.

Autor: dts