"Rechtsextremismus, egal in welcher Form, ist eine Herausforderung, der sich Politik und Gesellschaft verstärkt auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Ansätzen stellen müssen. Nordrhein-Westfalen will auch hier mit gutem Beispiel vorangehen", erklärte heute der NRW-Integrationsminister Armin Laschet in Düsseldorf.

Nach den Angaben des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes für das Jahr 2008 ist die Zahl der rechtsextremistisch motivierten Straftaten in Nordrhein-Westfalen um elf Prozent auf 3349 Delikte gestiegen. Gewalttaten mit rechtsextremem Hintergrund haben im vergangenen Jahr sogar um 25,7 Prozent (auf insgesamt 186 Delikte) zugenommen. Minister Laschet: "Diese Entwicklung macht deutlich, dass Rechtsextremismus eine zunehmende Herausforderung für Kommunen, Behörden, Bildungseinrichtungen und die Zivilgesellschaft ist. Hier gilt es, gemeinsam gegen Rechts vorzugehen."

"Besorgniserregend sei vor allem, dass Rechtsextremisten verstärkt versuchen würden, sich mit ihren ausgrenzenden, nationalistischen und antidemokratischen Positionen im politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Alltag zu verankern", so Laschet weiter.

Aus diesen Gründen haben Staatssekretärin Dr. Marion Gierden-Jülich und die Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus, angesiedelt in der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen, jüngst ein landesweites Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus ins Leben gerufen. In dem Netzwerk sind die fünf Bezirksregierungen, der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen, die größen Kirchen und Religionsgemeinschaften, die kommunalen Spitzenverbände, die Gewerkschaften, Migrantenverbände und bewährte Initiativen gegen Rechtsextremismus vertreten. Insgesamt sind es mehr als 40 Institutionen.

Das Netzwerk formuliert seine Ziele so:
Informationen über rechtsextremistische Strategien und Aktivitäten vor Ort analysieren und stärker für das ganze Land bündeln.

Erfahrungsaustausch für alle, die sich gegen Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen engagieren.

Unterstüzung der Mobilen Beratungs- und Interventionsteams gegen Rechtsextremismus, die seit Oktober 2008 als Partner der Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus in jedem Regierungsbezirk fungieren.

Entwicklung von gemeinsamen Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus.

Die Beratungs- und Interventionsteams gegen Rechtsextremismus in den Regierungsbezirken werden von folgenden Trägern betreut:
Regierungsbezirk Arnsberg: Gewalt Akademie Villigst

Regierungsbezirk Detmold: AKE Bildungswerk Vlotho

Regierungsbezirk Düsseldorf: Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz

Regierungsbezirk Köln: NS-Dokumentationszentrum Köln

Regierungsbezirk Münster: Geschichtsort Villa ten Hompel, Münster.

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