Starke Plasmawellen elektrisch geladener Teilchen, die vom Jupitermond lo erzeugt werden, strömen in die Jupiteratmosphäre und bringen sie damit zum Leuchten. Am Fuß der gestörten Magnetfeldlinie an Jupiters Polen ist dieses Phänomen als Leuchtpunkt zu erkennen. Um eine vergleichbare Intensität zu erreichen, wären hundert irdische Kraftwerke nötig.

„Frühere Beobachtungen zeigen einen hellen Punkt in der Jupiteratmosphäre bei der Position Ios, den sogenannten Io-Fußpunkt“, erklärt Prof. Joachim Saur vom Institut für Geophysik und Meteorologie der Universität zu Köln.  „Häufig erkennt man noch weitere, schwächere Leuchtpunkte hinter dem ersten Fußpunkt. Sie sind sozusagen ein Echo des Hauptpunktes.“


Lichtpunkte, woe es keine geben dürfte
Nun wurden überraschenderweise weitere, allerdings weitaus schwächere Lichtpunkte an einem Ort gesichtet, wo nach den bisherigen Theorien keine existieren dürften – denn diese Lichtpunkte sind kein Echo, sondern eilen Io sogar voraus.

Mit Hilfe von aufwendigen Computersimulationen, die vom Promotionsstudenten Sven Jacobsen von der Universität zu Köln durchgeführt wurden, konnten in der Vergangenheit wichtige Eigenschaften der Leuchtpunkte erklärt werden. Die Entdeckung der lo-Vorläufer macht allerdings deutlich, dass dieses Bild noch nicht vollständig gewesen ist.

[cw; Quelle: Universität zu Köln]