Sparsame Motoren und Modelle könne GM auch von der Konzerntochter GM Korea beziehen. In der GM-Zentrale in Detroit sorgt zudem für Verärgerung, dass das Europa-Geschäft weiterhin Verluste einfährt, während alle anderen Regionen profitabel arbeiten. GM-Chef Akerson hatte im März dieses Jahres auf die Frage, wie viel Zeit er Opel noch gebe, geantwortet: "Ich bin ungeduldig." Als Kaufinteressenten gelten chinesische Autohersteller, die seit langem auf dem europäischen Markt Fuß fassen wollen. Ein möglicher Verkauf von Opel sei "ganz klar eine reine Spekulation", sagt Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke dem "Spiegel", "dazu nehmen wir grundsätzlich keine Stellung". Betriebsratschef Klaus Franz hält die Diskussion über einen möglichen Opel-Verkauf für "ein Störfeuer, mit dem Konkurrenten davon ablenken wollen, dass wir auf dem Markt wieder erfolgreich werden." Die Spekulationen werden auch genährt durch Aussagen von Steve Rattner, der für US-Präsident Barack Obama die Rettung der US-Autokonzerne leitete. Die anhaltenden Verluste bei Opel kommentierte der einstige Präsidentenberater in einem Interview: "Lange wird GM-Chef Dan Akerson sich das nicht ansehen." Neben chinesischen Herstellern gilt VW als möglicher Interessent. Der Wolfsburger Konzern könnte so ein Vordringen der chinesischen Konkurrenten auf dem europäischen Markt verhindern. VW-Manager hatten bereits vor zwei Jahren, als Opel offiziell zum Kauf stand, analysiert, ob diese Marke noch in den Konzernverbund passen würde.

[dts; Foto: Opel/GM]