Statt den ganzen Tag im Klassenzimmer zu sitzen, geht’s ab Anfang Januar für 36 Jugendliche ohne Lehrstelle auf den Bolzplatz. Der Mannschaftssport dient nicht nur der Motivation. Jugendliche erkennen im Sport ihre Stärken und Schwächen, lernen sich in eine Gruppe einzufügen und Hierarchien zu akzeptieren. Gerade diese Werte wie Disziplin, Verlässlichkeit und Teamgeist sind auch im Berufsleben wichtig. Jugendlichen fällt es jedoch  in der Ausbildung häufig schwer, pünktlich zu kommen, den Chef als Vorgesetzen zu respektieren oder im Team zu arbeiten. In ihrer Freizeit – insbesondere im Sport – ist dies für sie dagegen oftmals eine Selbstverständlichkeit. Hier möchte die berufsvorbereitende Maßnahme ansetzen und verbindet daher die Ausbildungsplatzsuche mit Fußballtraining.

Freikarten für die Fortuna inklusive
Die neue Maßnahme der Agentur für Arbeit wird in Zusammenarbeit mit Fortuna Köln und dem Bildungsträger VESBE angeboten. Sieben Monate werden die Jugendlichen ab dem 5. Januar wöchentlich 39 Stunden im Rahmen der berufsvorbereitenden Maßnahmen absolvieren. Davon stehen 7,5 Stunden dem Fußball zur Verfügung. Denn „Fußball ist ein ausgezeichneter Lehrmeister“ betont Klaus Ulonska, 1. Vorsitzender der Fortuna Köln e.V. Dank der Unterstützung der Fortuna kann die Mannschaft ihr Training im Südstadion absolvieren. Die jungen Leute sollen dabei aber nicht nur selbst spielen. Sie erhalten daneben auch die Möglichkeiten einen C-Trainerschein zu machen. Als Motivationshilfe verspricht Klaus Ulonska den Jugendlichen außerdem Freikarten zu den Heimspielen der Fortuna. Ein weiteres Highlight in den sieben Monaten wird ein Spiel gegen die Jugend der Fortuna sein.

Dribbling zum Ausbildungsplatz
Im Vordergrund der Maßnahme steht jedoch nicht der Fußball. Ziel der Projektes ist es, diesen 36 Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zu verschaffen. Daher werden die jungen Leute etwa 30 Stunden in der Woche praktisch und theoretisch auf das Berufsleben vorbereitet. Dazu gehört auch, dass sie einen Tag in der Woche in der Berufsschule verbringen. Nach rund zwei Monaten sollen sie dann ihr erstes Praktikum in einem Betrieb beginnen. Ziel ist es dabei, die Berufe und ihre wichtigsten Tätigkeiten direkt zu erleben. Vielleicht kann das Praktikum anschließend auch das Tor zu einem Ausbildungsverhältnis sein.

Mädchen spielen mit
17 Jugendliche aus ganz Köln haben sich bereits für einen Platz der berufsvorbereitenden Maßnahme angemeldet. Darunter befinden sich auch drei Mädchen. Für 19 Jugendliche besteht noch die Chance an dem Projekt teilzunehmen. Dabei gilt: wer sich zuerst bewirbt, bekommt den Platz. Anmelden kann man sich bis zum 5. Januar. Einzige Voraussetzung für das Angebot ist, dass man unter 24 Jahre alt ist und die sieben Monate durchhält. Interessierte können sich direkt bei Margit Tschöpe von VESBE e.V. melden unter der Rufnummer 0221-17050893.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung