Köln | Am vergangenen Freitag wurde die neue Kinder- und Jugendpädagogische Einrichtung der Stadt (Kids) eingeweiht. Das neue Gebäude gibt nicht nur 24 Jugendlichen ein neues Zuhause, sondern auch Einblick in die Geschichte Kölns: Denn in der jetzigen Tiefgarage wurde ein Teil des Preußischen Walls freigelegt und nun sichtbar gemacht.

„Meilenstein für Kinder- und Jugendpolitik“

Das neue Kids-Zentrum soll „ein Meilenstein in der Entwicklung der Kinder- und Jugendpolitik in Köln“, so Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters beim Richtfest, werden. Denn mit dem Neubau sollte auch eine Neuorientierung der Arbeit selbst verbunden werden. Künftig sollen die Kinder nun dezentral in verschiedenen Häusern im gesamten Stadtgebiet untergebracht werden. So soll ihnen mehr „Teilhabe an der Normalität“, wie Bildungsdezernentin Agnes Klein erklärte, ermöglicht werden.

Das neue Zentrum an der Aachener Straße soll dabei als Krisenwohnung und Dienstleistungs-Zentrum dienen. Hier werden drei Wohngruppen mit bis zu 24 Kindern und Jugendlichen einziehen können. Im Dachgeschoss soll dazu eine so genannte „Krisenwohnung“ eingerichtet werden, um bei Bedarf auch in Notsituationen kurzfristig die Betreuung von Kindern und Familien sicherstellen zu können. In einem daran direkt angrenzenden Haus sollen die Leitung, Verwaltung, Supervision und der pädagogische Fachdienst ihre neuen Arbeitsstellen finden. Insgesamt werden dort rund 70 Mitarbeiter ihren Dienst aufnehmen.

Preußische Festung freigelegt

Bei den Bauarbeiten trafen die Arbeiter auf ein Teilstück des Preußischen Festungsgürtels rund um Köln. Dieser wurde in den Jahren 1815 bis 1918 erbaut. Die Mauerreste wurden nun von dem Bauunternehmen Friedrich Wassermann restauriert und in die Tiefgarage integriert. Dort wurde auch eine Informationstafel angebracht, die den Verlauf der preußischen Umwallung dokumentiert.

Autor: cs
Foto: Symbolfoto