Köln | Es gibt ein neues Stadtquartier in Köln-Buchheim. Gestern wurde offiziell der Spielplatz eingeweiht und heute ziehen die ersten neuen Bewohner:innen ein. Die ersten Planungen gehen auf das Jahr 2004 zurück, erinnert sich Mülheims Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs, SPD. Die Bauarbeiten dagegen dauerten bisher nur drei Jahre.
Fuchs sagte bei der gestrigen Eröffnung des Spielplatzes, des kleinen Quartiersplatzes mit Boulebahn, dass dies ein guter Tag für Buchheim und den Stadtbezirk Mülheim sei. Fuchs: „Hier ist eine riesige Aufwertung Buchheims passiert.“ Denn dort wo es gestern kühle Limonade gab war einmal ein Schrottplatz, ein Spielcasino oder Autoschrauber. Und nicht alle Deals und Geschäfte waren legal. Daher wollte die Stadt Köln dort seit 2004 eine Neuentwicklung. Aber das dauerte. Bereits 2008 gab es die erste Öffentlichkeitsbeteiligung und 2016 die zweite, dann schon mit dem Bauträger, der WvM Immobilien und Projektentwicklung GmbH. Fuchs erinnert sich besonders an 2016. Er habe damals E-Mails von Familien und jungen Leuten erhalten, die fragten, wann es denn los gehe und dass sie eine Wohnung reservieren wollten. Das dürfte wohl nicht geklappt haben. Es lag allerdings nicht an denen, die entwickelten oder bauten.
Die Öffentlichkeitsbeteiligung bezog sich auf den vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Auch die Geschäftsführerin von WvM erinnert sich an das was vorher auf dem Gelände war und erinnert daran, dass ein Nutzer auf 56 Quadratmetern 7 Konzertflügel versammelte. 3,5 Jahre dauerte es, bis der Bebauungsplan in seiner jetzigen Form spruchreif war und ein weiteres ¾ Jahr später kam dann auch die Baugenehmigung. Da hatte Generalunternehmer Bauwens bereits mit dem Abriss begonnen. Und seitdem wird auf dem Gelände gewerkelt, geplant und gebaut. Und jetzt im August 2022 können die ersten Menschen einziehen und das trotz Corona-Pandemie und Baustoffknappheit. 80 Wohnungen können jetzt den neuen Eigentümern übergeben werden. Weitere 150 Mietwohnungen werden fertiggestellt und davon sind 50 Prozent gefördert. Das soll bis Ende 2022 geschehen. 3 Tiefgaragen wurden errichtet und 64 Stellplätze stehen der Buchheimer Bevölkerung außerhalb des Quartiers zur Verfügung. Zudem gibt es im Quartier keinen Autoverkehr und 4 Car-Sharing-Angebote, die alle Buchheimer nutzen können. Und am Veedelsplatz gibt es eine Kita.
Judith Kusch von 3 pass Architekten, die neben Astoc in das Projekt eingebunden waren, lobte die urbane Kraft des neuen Stadtquartiers, sprach von einem Boulevard, der ins Zentrum des neuen Quartiers führe und dass hier eine Stadtreparatur gelungen sei. Zur langen Genehmigungszeit und -phase berichtete sie von analogen Aktenbergen und 9 Bauanträgen. Kusch lobte die Mitarbeitenden der städtischen Bauverwaltung und deren Sachkenntnis, sagte aber was den zeitlichen Horizont angehe, gäbe es noch Luft nach oben. Kusch: „Quartier und Spielplatz, auf dem alle Buchheimer Kinder spielen dürfen, stellt für das Veedel einen Mehrwert dar.“
Denn gestern war auch Übergabe des Spielplatzes. Und auch der ist gelungen. Der liegt nicht irgendwo am Rand, sondern mittendrin auf einer langen Achse. Das zeigt Pänz, Kids sind willkommen als Zukunft von Buchheim und der Stadt. Peter Berner von Astoc – Architects and Planners macht darauf aufmerksam, dass wer den Boulevard beschreite immer wieder erlebe, dass die einzelnen Gebäudekörper einen Blick auf das sie begleitende Grün freigeben.
Und es gibt noch einen Mehrwert: Die ÖPNV-Anbindung mit der Haltestelle Buchheim Herler Straße ist ziemlich gut. Die Stadtbahnlinien 13, 18 und 3 fahren in direkter Nachbarschaft ab. Zudem steht die Busverbindung 159 zur Verfügung.
