Preisträger in der Kategorie „Einzelpersonen“ sind:
Theresia Messner

Sie ist 87 Jahre alt und gibt seit 2001 mehrmals in der Woche an der Gemeinschaftsgrundschule Riccarda-Huch-Straße in Stammheim Förderunterricht für lernschwache Schüler. An der Schule haben rund 70 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund. Sie erteilt außerdem unentgeltlich Nachhilfeunterricht für besonders Lernschwache. Darüber hinaus hat sie eine Rollstuhlfahrerin bis zu ihrem Tod drei Jahre lang betreut.

Inga Hilsberg
Sie unterstützt mit ihrem ehrenamtlichen Engagement den Verein Junge Kammeroper Köln – Musiktheater e.V. Sie hat den Verein vor zwölf Jahren zusammen mit ihrer Schwester gegründet. Seitdem arbeitet sie ehrenamtlich für dieses Projekt, da ihr der Bildungsauftrag, Kinder und Jugendliche an die klassische Musik heranzuführen, besonders am Herzen liegt. Es findet eine enge Zusammenarbeit mit Schulen statt. Im Sommer 2007 hat Inga Hilsberg (zusammen mit ihrem Mann und ihrer Schwester) eine ehemalige Lagerhalle in Rodenkirchen zu einem Theater aus- und umgebaut. Die Spielstätte ist zu 80 Prozent in Eigenleistung entstanden, viele bauliche Maßnahmen sind von Inga Hilsberg selber mit ausgeführt worden. Sie opferte dafür auch ihren Jahresurlaub. Sie arbeitet rund 25 Stunden pro Woche ehrenamtlich für den Verein.

Daniel Bär
Er ist 19 Jahre alt und engagiert sich bereits seit seinem 13. Lebensjahr mit Herz und unermüdlich für die Jugendarbeit und deren Mitgestaltung in Köln. Im Don-Bosco-Club hat er die Computer in Ordnung gebracht und Jugendlichen den Umgang mit Medien beigebracht. Im Kinder- und Jugendforum Mülheim gestaltet er unter anderem die Homepages und initiierte auch eine Spielplatzpatenschaft des Forums. Er ist in der Schülervertretung aktiv sowie Gründer und Vorsitzender des Vereins Junge Medienmacher Köln und organisierte das große JugendMedienEvent.

Dr. Horst Strohkendl
Er initiiert und unterstützt bis heute viele Initiativen und Projekte im Behindertensport. 1967 begann er sein Studium an der Sporthochschule Köln. Bereits zwei Jahre später betreute er als studentische Hilfskraft bei Prof. Jochheim den Rollstuhlsportclub Köln. Typisch für ihn: Wenn „der Laden lief“ wandte er sich neuen Aufgaben zu. Sein liebstes Hobby, „behinderten Kindern das Schwimmen beizubringen“, hat er bis heute nicht aus den Augen verloren. Alle genannten Tätigkeiten übt Horst Strohkendl ehrenamtlich aus. In der Woche engagiert er sich bis zu 20 Stunden.

In der Kategorie „Gruppen“ werden ausgezeichnet:
Team der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bahnhofsmission Köln
Die Bahnhofsmission Köln wurde 1899 gegründet. Im Kölner Hauptbahnhof auf Gleis 1 ist die Bahnhofsmission rund um die Uhr offen für jeden Menschen, der zu ihr kommt. Sie ist Anlaufstelle für Menschen, die sich im Netz der sozialen Hilfen nicht zurechtfinden beziehungsweise durch dieses Netz fallen. Man kann hier sachkundige Informationen, ein Gespräch, gezielte Beratung, Begleitung und Schutz erwarten. Bei weitergehender Hilfe vermittelt die Bahnhofsmission an die zuständigen Einrichtungen und spezielle Beratungsdienste. Menschen unterwegs unterstützt sie mit Auskünften, beim Ein-, Aus- oder Umsteigen, mit Aufenthaltsmöglichkeiten, Rollstühlen und Gepäckwagen. Durch das Angebot „Bahnhofsmission Mobil“ ermöglicht sie mobilitätseingeschränkten Menschen das Reisen in Begleitung geschulter Mitarbeiter. Das Angebot „Kids on Tour“ ermöglicht Kindern zwischen sechs und 15 Jahren auf bestimmten Strecken „allein“ zu reisen in Begleitung geschulter Mitarbeiter. In der Bahnhofsmission Köln engagieren sich zurzeit rund 60 Menschen zwischen 20 und 70 Jahren ehrenamtlich und unentgeltlich.

KIDsmiling – Projekt für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche e.V.
Dieser Verein wurde 2003 gegründet. Ziel des Vereins ist, sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen Perspektiven für ihre Zukunft zu geben und ihnen ihre Welt lebenswerter zu gestalten. KIDsmiling unterstützt bereits bestehende und entwickelt neue lokale wie auch regionale Projekte, schwerpunktmäßig in den Bereichen Sport und Kultur. Das ehrenamtliche Engagement konzentriert sich auf Kindervernachlässigung und -armut und der damit verbundenen eskalierenden Gewaltbereitschaft unter jungen Menschen. Das aktuelle KIDsmiling-Projekt ist das „Offene Fußballtraining auf öffentlichen Bolzplätzen“. Mittlerweile trainieren auf Bolzplätzen stadtweit jede Woche über 150 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 18 Jahren. Als ergänzendes Projekt plant KIDsmiling e.V. in Zusammenarbeit mit dem Kölner Amt für Kinder, Jugend und Familie das Projekt „Komm Kochen!“.

Frauen gegen Gewalt e.V. – Köln
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Vereins beraten und begleiten seit 30 Jahren umfassend Frauen, die Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind, sie beraten telefonisch, per E-Mail und im persönlichen Gespräch. Prozessvorbereitung und –begleitung gehört ebenso zu ihren Aufgaben wie auch die Begleitung zur Polizei und zu Rechtsanwälten. Darüber hinaus werden hilfreiche Adressen vermittelt sowie angeleitete Selbsthilfegruppen, Selbstbehauptungswochenenden, Unterstützung beim Aufbau von Selbsthilfegruppen, Informationsstände, Vorträge, Workshops und Fortbildungen angeboten. Unermüdlich, engagiert, kundig und initiativ, so wirkt der Notruf Köln in seinem 30. Jahr gegen Gewalt und für eine gewaltfreie Gesellschaft.

In der Kategorie „Schulen“ sind die Preisträger:
Gemeinschaftshauptschule Reutlinger Straße Projekt: Schule trifft Altenheim
Seit fast vier Jahren besteht reger Kontakt zwischen der Seniorenresidenz „Christian Runkel“ und der Gemeinschaftshauptschule Reutlinger Straße in Bilderstöckchen. In verschiedenen Projekten wurde und wird ein Kontakt zu den Senioren hergestellt, der sich immer weiter vertieft. Zurzeit wird das Altenheim einmal im Monat von 18 Schülern der Klasse 7c besucht. Über die unterschiedlichsten Aktivitäten findet ein Austausch zwischen den Generationen statt.

Hauptschule Borsigstraße Projekt: Abenteuer Helfen
Im Rahmen des Schulprojekts „Abenteuer Helfen“ werden Dimensionen des Helfens den Schülern erfahrbar gemacht. Das Projekt wurde im Schuljahr 2006/2007 ins Leben gerufen und läuft seitdem sehr erfolgreich. Durch das Projekt wird bei den Schülern die Hilfsbereitschaft aktiviert. Viele unterschiedliche Aktionen in und außerhalb der Schule tragen dazu bei, dass bei den Schülern verantwortungsbewusstes Handeln für sich selbst und andere entwickelt wird.
Das Projekt funktioniert wie eine Lernspirale; die Aktivitäten beginnen im unmittelbaren Umfeld der Schüler und werden ab der Stufe 8 auf außerschulische und ehrenamtliche Bereiche ausgedehnt. Bei den verschiedenen Aktivitäten arbeitet die Schule mit der Kölner Freiwilligen Agentur, IN VIA Köln, Maltesern und mit dem Nonni-Club zusammen. In den verschiedenen Jahrgangsstufen werden unterschiedliche Module geplant.

Die Zusatzauszeichnung „Unternehmensengagement“ erhält:
ABEQ Akademie für Beratung und Qualifizierung GmbH
Die ABEQ Akademie GmbH führt ehrenamtlich eine Beratungsstelle für berufliche Qualifizierung und Weiterbildung für türkische Jugendliche und Erwachsene im Generalkonsulat der Republik Türkei (jeden 1. und 3. Dienstag im Monat) und bei der DITIB Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (jeden Freitag). Die türkischen Jugendlichen und Erwachsenen erhalten kostenfreie umfassende Beratungen und Bewerbungstrainings um ihnen eine reelle Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben.
Die ABEQ Akademie GmbH hat sieben feste und 128 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Sinne des „Corporate Volunteering“ werden die Mitarbeiter der ABEQ GmbH darin unterstützt, sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit zu engagieren. Für diesen Einsatz werden die festen Mitarbeiter drei Tage im Jahr freigestellt.

An der Preisverleihung am Tanzbrunnen am 14. September 2008 nimmt auch der diesjährige Ehrenamtspate, Handball-Bundestrainer Heiner Brand, teil. Mit der Ausrichtung des Ehrenamtstages dankt Oberbürgermeister Fritz Schramma allen Ehrenamtlichen für ihr Engagement. Er lädt alle Kölner, die sich für das Ehrenamt interessieren und/oder sich bereits engagieren, zum Ehrenamtstag ein. Auch deren Familien und Freunde sind herzlich willkommen. Die Besucher erwartet ein familienfreundliches Programm mit vielfältigen Informationen rund um das Ehrenamt, bürgerschaftliches Engagement und Selbsthilfe.

[jb; Quelle: Stadt Köln]