Essen | In Nordrhein-Westfalen sind die ersten beiden Todesfälle in Deutschland durch das neuartige Coronavirus bestätigt worden. Es handele sich um eine Person in Essen und eine in Heinsberg, teilten die Stadt Essen und der Kreis Heinsberg am Montagnachmittag mit. Bei einer 89-jährigen Essenerin sei „am 3. März das Virus SARS-CoV-2 festgestellt“ worden, nachdem diese „aufgrund einer Durchfallerkrankung und Blutzuckerbeschwerden in die Universitätsmedizin Essen eingeliefert wurde“, hieß es in einer Mitteilung der Stadt Essen. In Brandenburg sind 5.000 Menschen wegen eines Falles von Coronavirus isoliert.

Im weiteren Verlauf der Behandlung hätten sich „Hinweise auf eine atypische Lungenentzündung (Pneumonie)“ gezeigt. Es seien „atmungs- und kreislaufunterstützende Maßnahmen erforderlich“ gewesen. Der Allgemeinzustand der Patientin sei „zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme bereits stark eingeschränkt“ gewesen, sodass sie intensivmedizinisch versorgt worden sei.

„Der gesundheitliche Zustand der Patientin verschlechterte sich im weiteren Verlauf, sodass die Patientin heute Mittag (9.3.) an einer Lungenentzündung infolge einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben ist“, hieß es weiter. In Essen seien „insgesamt fünf weitere an dem Coronavirus erkrankte Fälle“ bekannt. Seit dem 1. März seien „rund 380 Patientinnen und Patienten auf das Virus getestet“ worden. Den weiteren Betroffenen gehe es „den Umständen entsprechend gut“, hieß es in der Mitteilung der Stadt Essen.

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Bis zu 5.000 Menschen in Brandenburg wegen Coronavirus-Verdacht isoliert

Wegen eines Coronavirus-Verdachts in Neustadt (Dosse) in Brandenburg befinden sich rund 5.000 Menschen in häuslicher Quarantäne. Betroffen seien auch Angehörige und Internatsschüler aus der gesamten Bundesrepublik, sagte der Amtsdirektor der Stadt, Dieter Fuchs, dem RBB auf Anfrage. Wegen der Gefahr von Übertragungen mit dem neuartigen Coronavirus blieben am Montag alle Schulen der Stadt geschlossen sowie Schulinternate und ein Hort.

Auch die Amtsverwaltung sowie die Bibliothek blieben geschlossen. Bis zum 17. März sei für die Mitarbeiter, Lehrer, Schüler und deren Angehörige häusliche Isolation angeordnet worden, teilte die Kreisverwaltung Ostprignitz-Ruppin mit. Am 2. März hätten insgesamt 19 Personen, darunter Mitarbeitende des Haupt- und Landgestüts sowie einzelne Lehrer einer Schule in Neustadt (Dosse) bei „mehrstündigen Beratungen Kontakt zu einer auf COVID-19 (Coronavirus) positiv getesteten Teilnehmerin aus Berlin“ gehabt.

Am vergangenen Samstag sei das Gesundheitsamt des Landkreises über diesen Sachverhalt in Kenntnis gesetzt worden. Daraufhin sei zunächst „für diese unmittelbaren Kontaktpersonen, die einen längeren Kontakt zur infizierten Person hatten, eine Quarantäne verhängt und Tests durchgeführt“ worden, hieß es weiter. Die Ergebnisse würden voraussichtlich bis zum heutigen Montag vorliegen.

Bisher weise keiner der Teilnehmer der Beratungen Symptome einer Coronavirus-Erkrankung auf, es gebe auch keine bestätigte Folgeinfektion, so die Kreisverwaltung Ostprignitz-Ruppin.

Autor: dts