Das Foto zeigt einen Fußball bei den Fußball-Inklusionstagen vor dem Kölner Dom, | Foto: Bopp

Dortmund | dts | Die Antisemitismus-Beauftragte Nordrhein-Westfalens, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, spricht sich für Spielabbrüche aus, wenn es zu „Juden“-Rufen im Stadion kommt. „Da bin ich rigoros. Ich bin dafür, ein Spiel abzubrechen, wenn es antisemitische Vorfälle oder Fälle von Rassismus oder Homo-Feindlichkeit gibt“, sagte die FDP-Politikerin der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).

Beim jüngsten Derby Schalke gegen Dortmund soll es aus dem Gästeblock antisemitische Parolen gegeben haben. Die frühere Bundesjustizministerin sieht nach wie vor die größte Gefahr für Juden in Deutschland von rechts. „Nach Erkenntnissen des Landesamtes für Verfassungsschutz ist der Rechtsextremismus derzeit als größte politische Gefahr anzusehen. Das deckt sich mit der PMK-Statistik zu antisemitischen Straftaten“, sagte die Liberale. Besondere Aufmerksamkeit verdienten die Reichsbürger. „Es sind Extremisten, die teilweise über große Waffenarsenale verfügen. Jedenfalls da, wo die Funde gemacht wurden, wie zuletzt beim Netzwerk um Prinz Reuss, der AfD-Politikerin Birgit Malsack-Winkemann und anderen“, sagte Leutheusser-Schnarrenberger. Sie sieht die Gruppierung als terroristisch an. „Wenn in diesem Maße Waffen gehortet werden und propagiert wird, das `System` umstürzen zu wollen, dann ist das schon Terror und verlangt entsprechende polizeiliche Maßnahmen“, sagte die Politikerin.

rs