Das Symbolbild zeigt eine Absperrung. | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Düsseldorf | aktualisiert | Das Land NRW erlaubt Kommunen laut einem bisher nicht bekannten Erlass, vor Schulen ganze Straßen für einige Zeit zu sperren, um die Sicherheit der Schüler zu sichern. Das berichtet die „Rheinische Post“ in ihrer Montagsausgabe.

Krischer bestätigt

NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) bestätigt die neue Regel: „Kinder sind die schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr. Sie müssen besonders geschützt werden“, sagte er. Mehrere Verkehrsversuche wie etwa in Essen-Holsterhausen hätten bereits gezeigt, dass kritische Situationen entschärft werden könnten, indem für 30 oder 45 Minuten zu Unterrichtsbeginn und -ende Sicherheitszonen eingerichtet würden.

Krischer ergänzte: „Vor manchen Schulen kommt es neben dem Durchgangsverkehr gerade zu Beginn und Ende des Unterrichts regelmäßig zu kritischen Situationen, auch durch den intensiven Bring- und Abholverkehr. Mit dem Erlass wollen wir nun rechtssicher die Möglichkeit zeitweiser Schulstraßen schaffen. Städte und Gemeinden organisieren deren Umsetzung im Rahmen der Regeln. Anlieger sind selbstverständlich von den Beschränkungen ausgenommen.“

Die Landeselternkonferenz, der Philologenverband und der Städte- und Gemeindetag begrüßen die Reform gegenüber der „Rheinischen Post“.

Das sagt die Kölner SPD-Ratsfraktion

Christian Joisten, SPD-Fraktionsvorsitzender: „Unsere Schulwege müssen sicher sein. Deshalb ist es richtig, Straßen an Schulen zu den Öffnungs- und Schließzeiten kurzfristig zu sperren, um den Schülerinnen und Schülern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen. Wichtig ist uns dabei, dass hier mit einem durchdachten Gesamtkonzept vorgegangen und ein Schulwegsicherheitsprogramm erarbeitet wird. Aus unserer Sicht ist es sinnvoll, z.B. an Grundschulen Haltebuchten für Elterntaxis etwas weiter entfernt einzurichten, damit Kinder sicher aus dem Auto steigen können und die letzten Meter selbständig zur Schule gehen. Ebenso kann die Einrichtung von Zebrastreifen und Fußgängerampeln auf den Zuwegen zur Schule bei entsprechend gefährlicher Verkehrssituation notwendig sein. Die Stadt Köln ist mit ihren laufenden Pilotprojekten schon jetzt Vorreiterin bei Schulstraßen. Wir erwarten von der Stadtverwaltung, diesen Weg weiterzugehen und gemeinsam mit den jeweiligen Schulakteuren, der Bezirkspolitik sowie in enger Abstimmung mit den Fachorganisationen wie z.B. ADFC und ADAC ein Programm zu entwickeln, um die Schulwegsicherheit unserer Kölner Kinder dauerhaft zu verbessern.“