Düsseldorf | Die Landesregierung hat überraschend alle Förderprogramme für die Wiederbewaldung in Nordrhein-Westfalen auf Eis gelegt. Das berichtet die Westfalenpost (Samstagsausgabe).
Demnach hat das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz „mit sofortiger Wirkung einen Bewilligungsstopp für alle forstlichen Fördermaßnahmen und einen Stopp von Genehmigung vorzeitiger Maßnahmenbeginne bis zum 30.04.2024 verfügt“, wie es in einer E-Mail des Landesbetriebs Wald und Holz heißt. Betroffen seien alle Maßnahmen der Förderrichtlinie für Privat- und Körperschaftswald sowie der Extremwetterrichtlinie. Dabei handelt es sich um zentrale Programme der Aufforstung.
Bereits bewilligte Fördermittel würden noch ausgezahlt. Das Ministerium bestätigte auf Anfrage der Westfalenpost den Bewilligungsstopp: „Der starke Abruf von Fördermitteln zur Wiederbewaldung in den letzten Monaten erfordert es, dass einstweilen bis zum 30.04.2024 keine weiteren Förderanträge zur Wiederbewaldung bewilligt werden können. Zunächst muss aus aktuellen haushälterischen Gründen eine Übersicht der noch zur Verfügung stehenden Mittel erstellt werden“, teilte ein Sprecher mit. Fördermittel, zu denen schon ein Zuwendungsbescheid vorliege, könnten noch ausgezahlt werden.
Philipp Heereman, Präsident des Waldbauernverbandes NRW, kritisierte den Förderstopp scharf: „Hier geht es um die existenzielle Frage, welche Rolle der Wald im Klimawandel spielen soll. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass das Land bei der Wiederbewaldung kürzt“, sagte er der Westfalenpost. Die Wiederbewaldung sei eine zentrale Gemeinschaftsaufgabe von Landesregierung und privatem Waldbesitz.