In Oelde ist das „ZdI-Zentrum Technikwelt“ gegründet worden. Das Zentrum soll Technik für Kinder und Jugendliche erleb- und erfahrbar machen und praxisnahen Technikunterricht für Schülerinnen
und Schüler im Kreis Warendorf anbieten. Das ZdI-Zentrum Technikwelt ist das dritte von landesweit 25 ZdI-Zentren, deren Gründung das Innovationsministerium mit seiner Initiative Zukunft durch Innovation bis 2010 anstrebt, um Jugendliche für ein ingenieur- oder naturwissenschaftliches
Studium zu begeistern.

Hintergrund ist, dass immer mehr Unternehmen ihre offenen Ingenieurstellen nicht besetzen können:
Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln fehlten im März allein in Nordrhein-Westfalen 20.000 Ingenieurinnen und Ingenieure. Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart sagte: „Wenn wir Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze sichern wollen, brauchen wir mehr junge Menschen, die sich für Technik interessieren. In unserer heutigen Wissensgesellschaft brauchen die Arbeitgeber mehr hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Das neue ZdI-Zentrum in Oelde bündelt und ergänzt die bereits vorhandenen Projekte zur Förderung des naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchses im Kreis Warendorf. Getragen wird es von der StadtSeite Oelde, Partner sind neben Zukunft durch Innovation der Kreis Warendorf, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) NRW, die Fachhochschule Südwestfalen sowie Schulen und Unternehmen aus dem Kreis Warendorf. Zukunft durch Innovation hat die Gründung
des Zentrums intensiv begleitet und mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von 30.000 Euro auf den Weg gebracht. Die Partner vor Ort steuern aus ihren Mitteln ein Vielfaches dieser Summe bei. Bereits begonnen hat der Technikunterricht in der Mittelstufe des Oelder Thomas-Morus-Gymnasiums.

Geplant ist noch in diesem Jahr die Einrichtung eines regionalen Schülerlabors, in denen Schülerinnen und Schüler des Kreises Warendorf an Technikkursen teilnehmen können. Die Initiative Zukunft durch Innovation.NRW (ZdI) hat das Ziel, mit anspruchsvollen, langfristigen Angeboten möglichst viele Schülerinnen und Schüler für ein ingenieur- und naturwissenschaftliches Studium zu begeistern.
Dafür bringt die vom Innovationsministerium getragene Initiative in den Regionen Schulen, Hochschulen, Wirtschaft und Politik zusammen. Zukunft durch Innovation wird bis zum Jahr 2010 landesweit 25 ZdI-Zentren gründen, die für eine Region oder eine Stadt Technikunterricht mit modernsten Mitteln anbieten. Das ZdI-Zentrum in Bochum bietet beispielsweise regulären Technikunterricht für alle Bochumer Oberstufenschülerinnen und -schüler an. Weitere Elemente der Initiative sind unter anderem jährlich drei regionale Aktionstage für jeweils 400 bis 600 Schülerinnen und Schüler, der ZdI-Roboterwettbewerb und der Schülerkalender mit vielen Informationen zu technischen Studiengängen und zu Spitzenforschung in Nordrhein-Westfalen, den die Initiative herausgibt.

Mit ihren Projekten erreicht Zukunft durch Innovation schon heute jährlich über 100.000 Jugendliche.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.zukunft-durch-innovation.nrw.de

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Landesregierung verhandelt wegen Kraftwerkserneuerung
In Sachen Klimaschutz verhandelt die Landesregierung über die Erneuerung von Kraftwerken. Dabei geht es auch um den Ersatz vn Altanlagen. Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie teilt dazu mit:

Die Landesregierung wird unverzüglich Gespräche mit den nordrheinwestfälischen Kraftwerksbetreibern aufnehmen, um so schnell wie möglich im Rahmen konkreter Verhandlungen zu verbindlichen Vereinbarungen über die Stilllegung, bzw. den Ersatz alter, ineffizient arbeitender
Kraftwerksblöcke zu kommen. Das kündigte die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben vor den rund 300 Fachleuten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung beim Klima- und Energiekongress „Klimaschutz als Chance“ des Wirtschaftsministeriums in Essen an.

„Die Erneuerung des Kraftwerksparks ist für uns der wichtigste, landesspezifische Beitrag zum Klimaschutz, hier müssen wir schnell zu vorzeigbaren Ergebnissen kommen, wenn wir messbare Erfolge in Sachen Klimaschutz erreichen wollen“, erklärte die Wirtschaftsministerin weiter. Insgesamt werden in Nordrhein-Westfalen 43 Prozent der Gesamtstrommenge aus Braunkohle, 32 Prozent aus Steinkohle erzeugt. Damit ist der Beitrag, den Nordrhein-Westfalen auf diesem Sektor leisten kann
im Vergleich zum Bundesgebiet, wo 25 Prozent aus Braunkohle und 22 Prozent aus Steinkohle gewonnen werden, überproportional.

Die Wirtschaftsministerin stellte bei dem Kongress die Energie- und Klimaschutzstrategie des Landes zur Diskussion: „Wir haben uns sehr ehrgeizige, aber realistische Ziele bis zum Jahr 2020 vorgenommen. Dabei haben wir sehr bewusst Wert darauf gelegt, konservativ und belastbar zu planen und zu rechnen“, so noch einmal die Ministerin. Nach dieser Strategie wird Nordrhein-Westfalen in Sachen Klimaschutz die Führungsrolle in Deutschland übernehmen. Die Landesregierung hat auf Vorschlag der Wirtschafts- und Energieministerin Christa Thoben jetzt eine ambitionierte Energie- und Klimaschutzstrategie beschlossen.

Mit dem umfangreichen Maßnahmen- und Handlungspaket sollen die energiebedingten CO2-Emissionen in Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2020 um 81 Millionen Tonnen gegenüber 2005 gesenkt werden. Damit erreicht die in Nordrhein-Westfalen angestrebte CO2-Reduktion rund 44 Prozent des von der Bundesregierung bis 2020 vorgesehenen Einsparvolumens. Nordrhein-Westfalen ist an den energiebedingten CO2-Emissionen in Deutschland mit rund 35 Prozent beteiligt.

Die Bundesregierung hatte sich mit den sogenannten Meseberger Beschlüssen vom August 2007 eine Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2020 um bundesweit mindestens 37 Prozent gegenüber 1990 vorgenommen und damit unter den Vertragsstaaten der Weltklimakonferenz auf Bali das ambitionierteste Ziel formuliert.

Ziel der nordrhein-westfälischen Energie- und Klimaschutzstrategie ist es, ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum bei gleichzeitiger Reduktion von CO2-Emissionen zu erreichen. Dies soll durch folgende Ziele und Maßnahmen verwirklicht werden:

– den Verbrauch von Energie reduzieren,
– den Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung
steigern,
– die Effizienz vor allem in der Verstromung fossiler Energieträger
erhöhen,
– die dafür notwendigen Technologien erforschen, entwickeln und in
den Markt einführen und
– den internationalen Energietechnologietransfer forcieren.
Mit diesen Elementen wird Nordrhein-Westfalen eine Minderung der
CO2-Emissionen bis 2020 um die oben genannten 81 Millionen Tonnen
gegenüber 2005 erreichen.

Diese Reduktionsmenge setzt sich wie folgt zusammen:
– Die in den Meseberger Beschlüssen der Bundesregierung
vorgesehenen bundesweit wirkenden Maßnahmen führen in
Nordrhein-Westfalen zu einer Senkung der CO2-Emissionen um
etwa 36 Millionen Tonnen gegenüber 2005.

Neben den Meseberger Maßnahmen wird die Landesregierung mit einem landesspezifischen Maßnahmenpaket weitere CO2-Reduktionen von rund 15 Millionen Tonnen gegenüber 2005 erreichen.

Den wichtigsten landesspezifischen Beitrag zum Klimaschutz kann die Erneuerung des Kohlekraftwerksparks leisten. Der sukzessive Ersatz alter Kraftwerke durch neue, hocheffiziente Kraftwerke soll in Nordrhein-Westfalen zu CO2-Einsparungen in der Größenordnung von 30 Millionen Tonnen bis 2020 gegenüber 2005 führen. Wirtschaftsministerin Christa Thoben wird zeitnah Verhandlungen mit der Kraftwerkswirtschaft zur Modernisierung des Kraftwerksparks in
Nordrhein-Westfalen aufnehmen, damit so schnell wie möglich Altanlagen durch moderne hocheffiziente Kraftwerke ersetzt werden. „Wir betrachten den Klimaschutz als industriepolitische Chance für technologische Innovationen, mit denen wir den Exportchancen unserer Wirtschaft in Zeiten des weltweiten Kampfes gegen den Klimawandel zusätzlichen Schub geben können. Für die Landesregierung sind Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit dabei gleichrangige Ziele. Wir setzen auf den absoluten Vorrang wirtschaftlichen Klimaschutzes, also solcher Maßnahmen, die sich in einem absehbaren Zeitraum amortisieren können“, so Ministerin Christa Thoben.

Die Landesregierung erwartet allein in der regenerativen Energiewirtschaft eine Umsatzsteigerung von 4,5 auf 15 Milliarden Euro und eine Steigerung der Beschäftigtenzahl von heute 18.500 auf 40.000 im Jahre 2020. Diese Branche hat zum Teil beachtliche Chancen auf den Weltmärkten,
so liegt der Exportanteil der Windenergieindustrie schon jetzt bei mehr als 60 Prozent.
Konkrete Erfolgsbeispiele des praktizierten Klimaschutzes zeigt eine neue Broschüre mit dem Titel „Klimaschutz konkret. 150 Beispiele aus NRW“, die anlässlich der Tagung präsentiert wurde. Die Publikation, die über die EnergieAgentur.NRW (Tel. 01805 / 19 0000) erhältlich ist, stellt
prägnant und übersichtlich gelungene Projekte vor – von der energieeffizient sanierten Siedlung, der energiesparenden Produktion bis zum effizienteren Kraftwerk.

Die Broschüre steht auch im Internet zur Verfügung unter www.energieagentur.nrw.de oder www.wirtschaft.nrw.de

[nh; Quelle: NRW-Staatskanzlei]