NRW in Schulmilchförderung führend
Der nordrhein-westfälische Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg hat heute an der Gemeinschaftsgrundschule „Unter Birken“ in von der Parlamentarischen Staatssekretärin des Bundeslandwirtschaftsministeriums, Ursula Heinen, und vom nordrhein-westfälischen Staatssekretär für Schule und Weiterbildung, Günther Winands. Bund und Land führen das Projekt gemeinsam an über 500 nordrhein-westfälischen Grundschulen durch. Ziel ist es, den Milchverbrauch an Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten zu steigern.

„Die Wahl für das Modellvorhaben fiel auf Nordrhein-Westfalen, weil wir in der Schulmilchförderung führend sind“, so Minister Uhlenberg. „Durch die jahrelange erfolgreiche Arbeit wurden Strukturen geschaffen und Erfahrungen gesammelt, auf die wir mit diesem Modellvorhaben aufbauen können.“

Fragebögen sollen Aufschluss geben
„Ich bedanke mich bei allen Grundschulen, die uns bei diesem Projekt unterstützen“, so Staatssekretärin Heinen. „Wir erwarten aus dem Projekt wichtige Erkenntnisse, wie wir den Schulmilchabsatz weiter anheben können, um damit einen wichtigen Beitrag zur gesunden Ernährung der Kinder zu leisten. Ich freue mich, dass jetzt die Phase der praktischen Umsetzung an den Schulen beginnt.“ Mit dem Projekt soll geklärt werden, ob der sinkende Schulmilchabsatz vom Preis abhängt, die Gestaltung des Angebots geändert werden muss oder es an Aufklärung zu gesunder Ernährung mangelt. Um diese Fragen beantworten zu können, erhalten die teilnehmenden Grundschulen ihre Milch in einem Preisstufenmodell. Aktuell erfolgt für den Viertelliter Milch die Abgabe zum Normalpreis von 35 Cent, im weiteren Verlauf des Modellvorhabens wird schrittweise bis auf null Cent reduziert.

Außerdem wird an 125 Schulen als sogenannter Testmarkt untersucht, welche Faktoren neben dem Preis Einfluss auf den Milchkonsum haben. Über Fragebögen wird von Schulkindern, Eltern und Lehrern erfasst, wie sich zum Beispiel die Gestaltung von Milchverpackungen oder Unterrichtseinheiten zum Thema gesunde Milch durch geschulte Landfrauen auf das Verbrauchsverhalten auswirken. Kinder werden nach ihren Wünsche über die Milch befragt, d.h.  sollte die Milch wärmer oder kälter sein oder in einer anderen Verpackung gereicht werden. Die Fragebögen für die Eltern sollen vor allem über die Essenssituation der Kinder Aufschluss geben: Ist das Kind morgens zu Hause und bringt es Essen mit zur Schule? Zusätzlich wird überprüft, welche soziodemographischen Merkmale – wie Einkommenssituation oder Bildungsniveau der Eltern – im Zusammenhang mit der Nachfrage nach Schulmilch stehen. Erste Ergebnisse des Projekts werden für Anfang 2010 erwartet.

9,3 Millionen Euro vom Bund
Für die Finanzierung von „Schulmilch im Fokus“ stellt die Bundesregierung 9,3 Millionen Euro zur Verfügung. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt das Projekt mit 400.000 Euro. Das Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel ist mit der wissenschaftlichen Begleitung beauftragt. Hier erfolgte auch die Auswahl der Grundschulen. Ermittelt wurden diese mit einer statistischen Zufallsstichprobe, die einen repräsentativen Schnitt bildet. Die Koordinierung des Projektes übernimmt die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e.V.

Milch steigert die Lernfähigkeit der Schüler
Staatssekretär Winands unterstützt das Projekt: „Milch ist ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Schulfrühstücks. Die Konzentration und Lernfähigkeit wird gefördert und die Schülerinnen und Schüler bekommen damit einen guten Start in den anstrengenden Schulalltag.“ Milch und Milcherzeugnisse gelten aufgrund ihres Gehaltes an Calcium, Vitamin B 2, Protein, Jod und Zink als unerlässlicher Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung für Kinder und Jugendliche. In Deutschland werden Milch und Milchmischgetränke in vielen Kindergärten und Schulen über das EU-Schulmilchprogramm angeboten. Der Milchverbrauch im Rahmen dieses Programms geht allerdings seit Jahren beständig zurück und betrug im Schuljahr 2005/06 bundesweit mit zuletzt rund 43.800 Tonnen nur noch ein Drittel der im Jahr 1993 verbrauchten Menge.

[cs; Quelle: Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Foto: Quelle: pan/ www.pixelio.de]