Düsseldorf | Die Zahl der Imame des Islamverbandes Ditib, die noch Freitagsgebete in Gefängnissen in Nordrhein-Westfalen abhalten dürfen, ist von 117 im Februar 2015 auf aktuell zwölf gesunken. Das berichtet die „Rheinische Post“ (Montag) unter Berufung auf Zahlen der NRW-Landesregierung. Seit Februar dürfen Imame die Gefängnisse nur noch betreten, wenn sie sich zuvor einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen haben.

Diese Voraussetzung werde von der überwiegenden Zahl der über die türkischen Generalkonsulate beziehungsweise von Ditib entsandten Imame nicht erfüllt, hieß es. NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) verwies auf Anfrage der Zeitung darauf, dass die Regeln, nach denen man in einer Justizvollzugsanstalt tätig werden könne, für alle gleichermaßen gälten.

„Wir haben entschieden, dass alle Seelsorger durch den Verfassungsschutz überprüft werden müssen. Wer da nicht mitmacht, kommt nicht mehr rein“, sagte der Justizminister. Ditib habe jetzt um ein Gespräch gebeten, erklärte Kutschaty. „Ich setze darauf, dass dadurch Missverständnisse ausgeräumt und die Bereitschaft gesteigert wird, sich überprüfen zu lassen. Der Ball liegt jetzt bei der Ditib.“

Autor: dts