Düsseldorf | Die Austrittswelle nach den Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche ebbt in NRW ab. Im vergangenen Jahr verließen deutlich weniger NRW-Bürger die Kirche als noch 2010, wie aus einer am Freitag von der Deutschen Bischhofskonferenz veröffentlichten Kirchenstatistik 2011 hervorgeht. Im Bistum Münster erklärten 5.894 Katholiken ihren Austritt, das waren 27 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Bistum mitteilte. Fast 4.500 Menschen traten den Angaben zufolge im Bistum Aachen aus der Kirche aus; 24,9 Prozent weniger als im Vorjahr. In Köln waren es wieder mehr als 10.000.

Im Erzbistum Köln hatten 2010 noch mehr als 15.000 Menschen die Kirche verlassen, im vergangenen Jahr waren es knapp 12.000. Auch im Erzbistum Paderborn und im Bistum Essen gab es einen deutlichen Rückgang bei den Austritten.

Doch auch 2011 verlor die Kirche viele Mitglieder: Insgesamt lebten 2011 in den fünf NRW-Bistümern 7,62 Millionen Katholiken, etwa 50.000 weniger als ein Jahr zuvor. In größten deutschen Diözese, dem Erzbistum Köln, sank die Zahl der Mitglieder von 2,09 Millionen auf 2,08 Millionen, ähnliche Verluste erlitten auch die anderen Bistümer. Bundesweit gab es 24,4 Millionen Katholiken, die Austritte gingen um rund 30 Prozent auf 126.488 zurück.

Autor: dapd
Foto: Gottesdienst im Kölner Dom