„Wir wollen uns dafür einsetzen, dass das Flagschiff Citroën in Köln bleibt“, betonte Oberbürgermeister Jürgen Roters während einer Präsentation des Unternehmens, bei der auch die Zukunft des Kölner Standortes zur Sprache kam. Am 15. Februar 1927 wurde in Köln zum ersten Mal ein Fahrzeug der Marke Citroën hergestellt. Zwar findet die Fertigung schon seit einigen Jahrzehnten an anderer Stelle statt, die Deutschlandzentrale des französischen Unternehmens befindet sich jedoch noch immer in Köln. Nun sollen beiden Marken Citroën und Peugeot an einem Standort zusammengeführt werden, um die einzelnen Geschäftsbereiche enger zu vernetzen, erklärte Holger Böhme, Geschäftsführer von Citroën-Deutschland. Das Ziel sei eine Schärfung der Profile beider Automarken. Der wichtigste Entscheidungsfaktor sei aber die Kostenfrage.

Bis zu 600 Arbeitsplätze betroffen
Kölns Oberbürgermeister warb erneut für die Stadt und nannte das zu erwartende Bevölkerungswachstum, die gute Verkehrsinfrastruktur der Region und die seit 85 Jahren bestehende enge Bindung zwischen dem Unternehmen und der Stadt als Argumente für den Verbleib des Autoherstellers. Köln gehöre zu den Wachstumsregionen des Landes. Dennoch müsse auch die Stadt handeln, um den Verbleib des Unternehmens zu ermöglichen. „Wir sind uns bewusst, dass wir auch liefern müssen“, sagte Roters. Dies könne etwa durch enge Kooperation bei Fragen wie der Bereitstellung benötigter Grundstücke geschehen. Im Falle einer Schließung der Kölner Verwaltung wären rund 300 Beschäftigte betroffen, die direkt bei Citroën angestellt sind. Rechne man die Angestellten betroffener Geschäftspartner hinzu, könne sich diese Zahl leicht auf 600 Stellen erhöhen, warnte Oberbürgermeister Roters.

Entscheidung fällt in Paris
Köln konkurriert in der Standortfrage mit Saarbrücken und Neu-Isenburg bei Frankfurt. In Saarbrücken befindet sich die Deutschlandzentrale von Peugeot, während sich in Neu-Isenburg die Banken der beiden zur PSA-Gruppe gehörenden Fahrzeughersteller befinden. Die Entscheidung soll in den nächsten Wochen beim Mutterkonzern in Paris fallen, sagte Citroën-Geschäftsführer Holger Böhme.

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[bb]