Allerdings soll der Rückgang der Wirtschaftsleistung nur milde ausfallen und die Konjunktur im Jahresverlauf wieder an Fahrt gewinnen. Mehr als 0,5 Prozent BIP-Wachstum sind im Durchschnitt der Prognosen allerdings in diesem Jahr für Deutschland nicht zu erwarten. Nahezu alle Experten rechnen für 2011 mit einem Plus von drei Prozent. Der Verlauf der Eurokrise bleibt für die Ökonomen in diesem Jahr der größte Risikofaktor für die deutsche Konjunktur. "Sie hat Unsicherheit unter den Unternehmen geschürt, und diese legt sich wie Mehltau über die Konjunktur. Dem kann sich auch die gut aufgestellte deutsche Wirtschaft nicht entziehen", sagt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Dem gegenüber steht bei vielen Volkswirten die Hoffnung, dass das Wachstum der Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr wieder anziehen und damit auch die deutsche Konjunktur beleben wird. Doch selbst wenn sich diese positive Erwartung bewahrheiten sollte: Lohnzuwächse von deutlich über drei Prozent erwartet für dieses Jahr nur einer der befragten Experten. Unterm Strich dürften die Löhne den Prognosen zufolge um nominal gerade einmal 2,6 Prozent steigen. Nach Abzug der Inflationsrate bliebe dann aber real nur ein Lohnplus von rund ein Prozent. "Mit einer von uns erwarteten Inflationsrate von 1,7 Prozent wäre sogar mal wieder ein Reallohnanstieg zu erwarten", sagt Chefökonomin Gertrud Traud von der Helaba. Sorgen bereitet der Mehrzahl der befragten Ökonomen die Gefahr einer Kreditklemme in Europa. Zwar werde Deutschland wohl an einer Kreditklemme vorbeischrammen. "Eine Kreditklemme ist in einigen Mitgliedsländern der Eurozone, die besonders von der Schuldenkrise geplagt werden, aber fast unvermeidbar", sagt etwa Stefan Schilbe von HSBC.


[dts]