Köln | Das Coronavirus-Update am Morgen des 13. März: ||| SCHULSCHLIESSUNG: Saarland schließt Schulen und Kitas wegen Coronavirus +++ Bayern schließt alle Schulen und Kitas +++ Berlin schließt alle Schulen +++ ||| ZAHLEN + FAKTEN: RKI meldet 2.369 Coronavirus-Infektionen +++ ||| WIRTSCHAFT: Corona-Krise: IG Metall pocht auf Lohnzuschüsse für Arbeitnehmer +++ Kurzarbeit wegen Corona: Steinmeier unterschreibt Gesetz an diesem Freitag +++ Bis zu 115 tägliche Flüge weniger am Flughafen Düsseldorf +++
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Hinweis der Redaktion: Informationen zur Situation in Köln lesen Sie in eigenen Artikeln.
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Saarland schließt Schulen und Kitas wegen Coronavirus

Das Saarland schließt als erstes Bundesland wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus landesweit alle Schulen und Kindertagesstätten bis zum Ende der Osterferien. Dies geschehe aufgrund der Situation des Saarlandes als Grenzland, teilte die saarländische Staatskanzlei in der Nacht zu Freitag mit. Für Familien werde eine Notbetreuung sichergestellt.

Dadurch solle die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt werden. Schulen und Kitas sollen ab dem kommenden Montag geschlossen bleiben. Auch Bayern und Baden-Württemberg wollen am Freitag über landesweite Schulschließungen entscheiden.

Laut den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) gibt es im Saarland insgesamt 14 bestätigte Fälle von Coronavirus-Infektionen. Bundesweit wurden insgesamt 2.369 Coronavirus-Infektionen bestätigt. Am Donnerstag war die Zahl der Todesopfer in Deutschland durch das neuartige Coronavirus auf fünf gestiegen.

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Bayern schließt alle Schulen und Kitas

Nach dem Saarland schließt laut eines Zeitungsberichts auch Bayern wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus landesweit alle Schulen und Kindertagesstätten. Die Regelung gelte vom kommenden Montag an, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Kreise der bayerischen Staatsregierung. Alle Einrichtungen blieben bis zu den Osterferien geschlossen.

Die bayerischen Osterferien beginnen am 4. April und enden am 19. April. Auch die Kindertagesstätten blieben bis einschließlich 3. April geschlossen, berichtet die Zeitung weiter. Zuvor hatte bereits das Saarland angekündigt, wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus landesweit alle Schulen und Kindertagesstätten bis zum Ende der Osterferien zu schließen.

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RKI meldet 2.369 Coronavirus-Infektionen

Laut den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) gibt es in Bayern insgesamt 500 bestätigte Fälle von Coronavirus-Infektionen. Bundesweit wurden laut RKI insgesamt 2.369 Coronavirus-Infektionen bestätigt. Am Donnerstag war die Zahl der Todesopfer in Deutschland durch das neuartige Coronavirus auf fünf gestiegen.

In Würzburg sei ein über-80-jähriger Patient mit Vorerkrankungen und Pflegebedürftigkeit der Viruserkrankung erlegten, wie das bayerische Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. Zuvor gab es bereits drei Todesfälle durch das Coronavirus in Nordrhein-Westfalen und einen in Baden-Württemberg.

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||| WIRTSCHAFT:

Corona-Krise: IG Metall pocht auf Lohnzuschüsse für Arbeitnehmer

Die IG Metall drängt unmittelbar vor einem Krisentreffen im Kanzleramt an diesem Freitag auf zusätzliche Hilfe für Arbeitnehmer, die von der Ausbreitung des Coronavirus betroffen sind. „Es kann nicht sein, dass Beschäftigte beim Bezug von Kurzarbeitergeld massive Einkommensverluste hinnehmen müssen. Kurzarbeitergeld bedeutet 60 Prozent vom Netto-Einkommen. Ein Arbeitnehmerhaushalt hat dann nach der Mietzahlung und anderen laufenden Verbindlichkeiten kaum etwas über“, sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. In der Krise 2008/2009 seien mit den Arbeitgebern Zuschüsse vereinbart worden, sodass das Nettoentgelt der Beschäftigten einigermaßen gesichert geblieben sei. Das müsse auch jetzt wieder so geregelt werden.

„Die Menschen sind schon jetzt über Corona höchst verunsichert“, so der Gewerkschaftschef weiter. Komme nun noch die Unsicherheit über das Einkommen dazu, dann wirke dies „wie ein Brandbeschleuniger für eine tiefe Rezession, der private Konsum als stabile Stütze der Konjunktur stürzt ab“. Insofern sei das Hilfepaket in der Corona-Krise noch nicht vollständig.

„Da muss noch mehr kommen“, sagte Hofmann, der an diesem Freitag mit anderen Spitzenvertretern von Gewerkschaften und Arbeitgebern an einem Krisengipfel bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin teilnimmt. „Da, wo es nicht schon Zuschussregelungen in den Tarifverträgen gibt, reden wir mit den Arbeitgebern. Aber da höre ich im Moment noch sehr gemischte Töne. Es ist schade, dass sich hier offensichtlich einige Arbeitgeberverbände unserer gemeinsamen Verantwortung für Arbeit und Wirtschaft entziehen“, so der IG-Metall-Chef weiter. Die in Berlin und Brüssel angekündigten Investitions- und Konjunkturprogramme lobte er als „psychologisch wichtiges Signal, dass die Regierungen handeln“. Der Gewerkschaftschef kritisierte zugleich aber auch: „Solche Maßnahmen wirken nicht unmittelbar, sondern entfalten ihre Wirkung erst im Lauf der Jahre.“ Ökonomen rieten „schon seit Langem, in den nächsten zehn Jahren insgesamt 450 Milliarden Euro zusätzlich zu investieren, etwa in Infrastruktur und Bildung. Davon müsste die öffentliche Hand 140 Milliarden übernehmen. Die Bundesregierung geht also einen Schritt in die richtige Richtung, doch müsste dieser eigentlich größer sein“, sagte Hofmann der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Zudem müsse geklärt werden, „wie wir Planungsverfahren in Deutschland deutlich verkürzen können“.
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Kurzarbeit wegen Corona: Steinmeier unterschreibt Gesetz an diesem Freitag

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird das Gesetz, welches wegen der Coronavirus-Krise die Hürden für Kurzarbeit massiv senkt, voraussichtlich noch an diesem Freitag unterschreiben. Dieses Verfahren sei verabredet, berichten die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ unter Berufung auf Koalitionskreise. Das Gesetz, welches Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erlaubt, die Kurzarbeit befristet bis Ende 2021 per Verordnung massiv auszuweiten, soll an diesem Freitag innerhalb von wenigen Stunden von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden.

Dies habe es so noch nie gegeben, hieß es in Kreisen von Union und SPD. Das Arbeitsministerium will nun rasch die noch erforderliche Verordnung vorlegen. Anvisiert werde, dass die Regelungen zur erweiterten Kurzarbeit spätestens ab dem 1. April genutzt werden können.

„Angesichts der durch die Verbreitung des Coronavirus bereits bestehenden Krisensituation, die auch zunehmend Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung hat, sollen die Möglichkeiten für Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld schnellstmöglich zur Verfügung stehen“, heißt es in dem Gesetzentwurf, über den die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten.

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Bis zu 115 tägliche Flüge weniger am Flughafen Düsseldorf

Am Flughafen Düsseldorf werden aktuell bis zu 115 Flüge der 600 täglichen Verbindungen gestrichen. Das sagte Flughafenchef Thomas Schnalke der „Rheinischen Post“. Im ersten Quartal sei die Zahl der Passagiere bis zu 15 Prozent gesunken.

„Die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus sind in etwa mit denen des 11. September 2001 vergleichbar. Das zweite Quartal wird mit hoher Wahrscheinlichkeit schwach“, so der Flughafenchef weiter. Er plane aktuell keine Kurzarbeit, schließe sie aber auch nicht aus.

Für den Sommer rechnet er aber mit einer deutlichen Erholung: „Das Verkehrsaufkommen kann im Sommer sehr schnell wieder auf 2,5 Millionen Passagiere im Monat anwachsen, wenn das Coronavirus in den Köpfen der Menschen in den Hintergrund getreten ist“, sagte Schnalke der „Rheinischen Post“. Bisher hätten in 15 Fällen in Düsseldorf in Flugzeugen Passagiere mit Coronavirus-Verdacht gesessen. In allen Fällen habe es aber Entwarnung nach dem Test gegeben.

Autor: dts, red