Eine Stadtbahn der Kölner Verkehrsbetriebe KVB

Köln | Es wird um die Ost-West-Achse gerungen. Gemeint ist damit die Verbindung zwischen Deutzer Brücke und dem Westen Kölns. Die einen wollen einen Tunnel für die Stadtbahnlinien der KVB, die anderen fordern oben bleiben, also die Ertüchtigung der jetzt schon bestehenden oberirdischen ÖPNV Verbindung. Der BUND Köln bringt jetzt einen weiteren Aspekt ein: die Anpassung an den Klimawandel.

Ost-West-Promenade gefordert

Eines haben D-Gruppe, BUND Köln und das Bündnis Verkehrswende in ihren Forderungen gemeinsam formuliert. Sie lehnen die Tunnellösung ab. Das Bündnis Verkehrswende schreibt zur Tunnellösung, dass diese eine verkehrs- und klimapolitische sowie städtebauliche Katastrophe wäre. Dies betrifft auch die Kostenseite. Die Tunnellösung ist deutlich teurer als die oberirdische Variante. Der BUND Köln rechnet auf Basis der Berliner Klimastudie vor, dass beim Bau von einem Kilometer Tunnel mit unterirdischen Haltestellen durch das gigantische Betonvolumen rund 100.000 Tonnen CO2 emittiert werden.

Ökologie, Ökonomie und Mobilität vereint

Der neue Vorschlag einer Ost-West-Promenade weist in eine entgegengesetzte Richtung. So schwebt dem BUND Köln vor den motorisierten Durchgangsverkehr aus der Kölner Innenstadt auf dieser Strecke zu verbannen. Die Ost-West-Achse wird vor allem dem Umweltverbund zugeteilt, also dem Fußverkehr, dem Radverkehr und einer oberirdischen Stadtbahnlösung. Ein Teil der bisherigen Verkehrsflächen könnte so entsiegelt und zu Grünflächen umgewandelt werden. Die Gleiseanlagen könnten, wie sie es jetzt etwa in der Pipinstraße schon sind begrünt werden. Alleine durch die begrünten Einzelgleise entstünden auf der Länge von rund 4 Kilometern 1 Hektar Grünfläche. Würden dort auch Bäume gepflanzt ist dies besonders gut für das Stadtklima.

Option gegen Hitze im Sommer aktiv zu wirken

Damit könnte die Hitzeinsel Kölner Innenstadt im Sommer abgemildert werden. Denn das Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln verweist auf eine Karte des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), die die Kölner Innenstadt als Hitzeinsel ausweist. Es ist die dichte Bebauung mit Straßen und Gebäuden die für diese Hitzeinsel verantwortlich zeichnet und auch Nachts gibt es für die Menschen kaum Abkühlung.

Die Ost-West-Promenade, die übrigens für den Lieferverkehr frei bleiben soll, könnte dies abmildern, da eine Begrünung das Mikroklima in der Kölner Innenstadt positiv beeinflussen könnte. Auch der Neumarkt könnte neu gestaltet werden. Und die Verkehrsverbindungen für die ÖPNV Nutzerinnen und Nutzer bleiben durch die ebenerdige Anbindung attraktiv. Bei einer Tunnellösung müssten etwa über 20 Meter Höhenunterschied überwunden werden.

Die Forderung ist nun an den Kölner Stadtrat einen Gestaltungswettbewerb für die Planung einer Ost-West-Promenade anstoßen und sich Kopenhagen oder Straßburg zum Vorbild nehmen.