Köln | Noch bis Freitag, 30.08.13 zelten über 50 Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung im Alter von 11-17 Jahren auf einem Zeltplatz in Köln-Rodenkirchen. Im Camp kümmern sich insgesamt 24 Betreuer um die Teilnehmer. Es gibt ein vielseitiges Programm, das Sport, kreatives Werken und Entspannung beinhaltet. Laut Fabian Stettes, Fachbereichsleiter für Offene Kinder- und Jugendarbeit der katholischen Jugendagentur, ist das Ziel des Camps, Menschen mit Behinderung zu integrieren, um Grenzen und Ängste im Umgang mit ihnen zu überwinden. Zudem sollen Angehörigen entlastet werden und die Kinder und Jugendlichen mit Behinderung merken, dass sie auch mit ihrer Behinderung viel erleben können.

Das Zeltlager ist eine Gemeinschaftsaktion der Lebenshilfe und der katholischen Jugendagentur Köln und wird von der Stadt Köln und der Aktion Mensch bezuschusst. Nach Angaben der Veranstalter findet das Camp in dieser Form zum fünften Mal und  in Köln zum zweiten Mal statt. Mindestens sieben Betreuer kümmern sich rund um die Uhr um die 24 Mädchen und 29 Jungen, so Stettes. „Von den über 50 Jugendlichen betreut die Lebenshilfe zehn Teilnehmer, da sie im alltäglichen Leben Assistenz benötigen. Die anderen 20 Teilnehmer haben eine Behinderung von bis zu 50 Prozent, benötigen allerdings keine Assistenz“, erklärte Nicola Behling, Koordinatorin der Lebenshilfe.

Im Camp gebe es täglich ein offenes Programm, so dass die Kinder und Jugendlichen selbst auswählen könnten, welche Aktivitäten sie gerne unternehmen würden. So hatten sie heute die Auswahl zwischen Schwimmen, Kanu fahren, Kisten klettern, Schmuck herstellen oder Badminton spielen. Stettes betonte, dass die Jugendlichen mit und ohne Behinderung die Aktivitäten zusammen machen. Dies trifft bei den Teilnehmern auf positive Resonanz: „Ich mag das Camp sehr, weil es nie langweilig wird. Außerdem kann ich mit Kindern spielen, mit denen ich sonst nicht spiele“, äußerte sich Alex, ein 16-jähriges Mädchen mit Behinderung über das Zeltlager. Denn auch außerhalb der diversen Angebote seien die Teilnehmer mit und ohne Behinderung gut gemischt, so Behling. „Mir gefällt im Camp vor allem, dass man schnell Freunde findet, weil alle nett sind. Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht ist, auf Menschen mit Behinderung zuzugehen. Ich spiele gerne mit ihnen und helfe auch“, erzählte Nick, ein 12-jähriger Junge ohne Behinderung.

Laut Stettes funktioniere das Camp nach dem Konzept von „Gut drauf“ erstellt durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). Daher erhielt das Zeltlager 2010 das „Gut drauf“ Zertifikat, so Stettes. Das „Gut drauf“ Zertifikat setze voraus, dass es auf Kinder- und Jugendfreizeiten genug Bewegung, Entspannung und gesunde Ernährung gebe.

Wenn man die Kinder und Jugendlichen zusammen spielen sieht, wirkt es, als sei das Ziel, Menschen mit Behinderung zu integrieren gut aufgegangen. Viele Teilnehmer sagten, dass sie nächstes Jahr gerne wiederkommen würden.

Autor: Laura Weigele
Foto: Kinder und Jugendliche des Camps beim Kistenklettern