Frankfurt/Main | Die Pilotenvereinigung Cockpit hat sich gegen zufällige Drogen- und Alkoholtests ausgesprochen, wie sie die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) in ihrem Aktionsplan vorgestellt hat. Eine solche Empfehlung sei „nicht zielführend, da sie nachweislich keinen relevanten Gewinn für die Flugsicherheit darstellt“, so Cockpit am Mittwoch. Langjährige Erfahrungen aus den USA zeigten, dass Präventionsmethoden durch sogenannte „Peer Intervention Programme“ um den Faktor zehn erfolgreicher seien, als der Versuch, Fälle von Drogen- oder Alkoholmissbrauch mittels Tests auszusieben.

Tests hätten eine sehr hohe Fehleranfälligkeit, so dass es, neben den hohen Kosten, zu deutlichen Problemen im Flugbetrieb kommen könne, ohne dass eine messbare Verbesserung der Situation erreicht werde. In den USA durchgeführte Tests zeigten zudem, dass die Trefferquoten so gering seien, dass ein implizierter Generalverdacht nicht gerechtfertigt sei. Auch stehe das Unglück des Germanwingsfluges 4U9525 nach bisherigem Stand der Untersuchungen in keinem Zusammenhang mit Drogen oder Alkohol, so Cockpit.

Medikamente wie Psychopharmaka können mit den verfügbaren Tests meist überhaupt nicht nachgewiesen werden. Der jetzige Vorschlag sei deswegen „reiner Aktionismus“.

Autor: dts