In Kooperation mit dem Rotonda Business Club präsentiert report-K jede Woche die aktuelle Folge des Podcasts „Wirtschaft Köln unplugged“ – die neue Stimme der Kölner Wirtschaft.
Krisen haben unterschiedliche Logiken
Köln | „Wir legen Verbraucher, Zuschauer und Wähler auf die Couch“, sagt Stephan Grünewald, Gründer und Chef des Rheingold-Instituts. Mit Methoden der Tiefenpsychologie blickt das 100-köpfige Rheingold-Team in oft zweistündigen, freien Interviews in die Seele von sogenannten Probanden. Auftraggeber sind meist Markenunternehmen. Sie wollen verstehen, nach welcher verborgenen Logik ihre Konsumenten tatsächlich ticken, um dann Kampagnen und Produkte passgenau auszurichten.
Fast als Zweitverwertung dieser 5.000 Interviews im Jahr analysiert und seziert der Bestseller-Autor Grünewald die Verfassung der Gesellschaft. Bücher wie „Deutschland auf der Couch“ haben ihm den Titel „Psychologe der Nation“ (FAZ) eingebracht. Im Podcast des Rotonda Business Club erklärt Grünewald, welche Verhaltens- und Verarbeitungsmuster die Deutschen in den gegenwärtigen Krisen an den Tag legen.
„Krieg, Corona, Klimawandel: Die Krisen haben unterschiedliche Logiken“, sagt er im Gespräch mit Stefan Merx. Die Politik-Angebote von Olaf Scholz, Robert Habeck und Annalena Baerbock versteht er als Triptychon: Der Kanzler, der Ruhe und Versorgungssicherheit suggeriere, Habeck markiere wie ein ehrlicher, großer Bruder die Schmerzlichkeit der Zeitenwende. Baerbock sei klar und ecke an wie die taffe Schwester. „Der Dreiklang funktioniert gut“. Christian Lindner dagegen habe „im letzten Wahlkampf das innere Kind im Wähler adressiert“ – und sei mit dieser Rolle des Unbeschwerten in der Krise kein ernstzunehmender Faktor.
Wer außerdem erfahren möchte …
- wieso der Hausputz ganz oft nur dem „Beweis der eigenen Wirkmacht“ dient
- welcher Baumarkt welchen Kundentypus abholt und
- wieso Köln mit seinem Schwanken zwischen ganz großem Kino und Gemütlichkeit für Psychologen die ideale Basis ist,
… sollte einfach reinhören: