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 Berlin | dts | aktualisiert | Amokfahrten wie am Mittwoch in Berlin, bei der eine Frau ums Leben kam und acht Personen teils schwer verletzt wurden, lassen sich nach Ansicht der Gewerkschaft der Polizei (GdP) kaum verhindern. „Seit dem Terroranschlag am Breitscheidplatz vor sechs Jahren hat man Konzepte zum Schutz belebter Plätze vor Amokfahrten hierzulande verbessert“, sagte der Bundesvorsitzende Oliver Malchow dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben). Dazu zähle unter anderem der verstärkte Einsatz von Pollern.

„Doch auch die sind nutzlos, wenn der Täter an einer Ampel auf Grün für die Fußgänger wartet, um passierende Menschen gezielt zu töten. Einen hundertprozentigen Schutz vor solchen Attacken wird es nie geben.“ Der Polizeigewerkschafter forderte, dass die beteiligten Einsatzkräfte ausreichend betreut werden: „Für die Polizei stellt diese Art von Einsatz immer eine enorme psychische Belastung dar. Das liegt zum einen an den Bildern von Toten und Verletzten, die einen auch lange danach begleiten, aber auch an dem Wissen, dass sich solche Straftaten nicht verhindern lassen.“ Eine entsprechende Nachsorge für die Beamten sei „unerlässlich“. Der Todesfahrer – ein 29 Jahre alter, in Berlin lebender Deutsch-Armenier – wurde gefasst und in ein Krankenhaus gebracht. Der Vorfall wird mittlerweile als Amoktat eingestuft, der mutmaßliche Täter soll psychologische Probleme haben.

Polizei ermittelt nach Berliner Amokfahrt „in alle Richtungen“ 

Die Polizei ermittelt nach der Berliner Amokfahrt vom Donnerstag weiter „in alle Richtungen“. Derzeit lägen „Indizien vor, dass es sich um eine Vorsatztat eines mutmaßlich psychisch erkrankten Mannes handeln könnte“, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten. Nach dem bisherigen Erkenntnisstand befuhr am Mittwoch ein 29-Jähriger gegen 10:30 Uhr mit einem Auto den Kurfürstendamm in Richtung Wittenbergplatz und fuhr in Höhe Rankestraße auf den Gehweg.

Dort erfasste er mit dem Fahrzeug mehrere Personen, setzte seine Fahrt auf der Fahrbahn in Richtung Wittenbergplatz fort, wobei er weitere Personen erfasste und nach einem Zusammenstoß mit einem anderen Auto in Höhe der Marburger Straße im Schaufenster eines Geschäfts zum Stehen kam. Zeugen hielten den aussteigenden Fahrer fest und übergaben ihn den alarmierten Einsatzkräften der Polizei Berlin. Für eine Frau kam jede Hilfe zu spät, sie verstarb noch am Ort.

Bei ihr handelt es sich um eine Lehrerin einer Gruppe von 24 Schülern aus Hessen. Ihr Kollege wurde schwer verletzt. Sieben Jugendliche der Schülergruppe kamen schwerverletzt zur Behandlung in Krankenhäuser, sieben weitere Schüler wurden leichtverletzt.

Darüber hinaus wurden 17 Passanten unterschiedlich schwer verletzt. Der 29-Jährige, der nach Angaben der Polizei in Berlin wohnhaft ist und mit dem Auto seiner Schwester unterwegs war, kam in ein Krankenhaus, in welchem seine bei dem Aufprall erlittenen Verletzungen ärztlich versorgt wurden. Nach der Behandlung wurde er der Kriminalpolizei überstellt.