In seiner Predigt hob Kardinal Meisner hervor, die Erzbischöfliche Behörde mit ihrem Generalvikar an der Spitze diene „letztlich dem Geheimnis Christi, was dort auch immer zu verhandeln ist“. Die Fußwaschung im Abendmahlssaal zeige bildhaft, wie ein solcher kirchlicher Dienst gestaltet sein müsse. Der Kirche und allen ihren Einrichtungen sei aufgegeben, in der Welt Sauerteig zu sein und zu bleiben. Der Erzbischof dankte Schwaderlapp für seinen „umsichtigen, tatkräftigen und mutigen Einsatz“ und empfahl seinem neuen Generalvikar, das Beispiel seiner Vorgänger als Hilfe und Ermutigung zu betrachten.

Beim anschließenden Festakt im Maternushaus kennzeichnete der scheidende Generalvikar seine persönliche Gemütslage als „Dankbarkeit mit einer Spur Wehmut, im Horizont der Vorfreude auf meine neue Aufgabe“. Humorig und anspielungsreich berichtete er aus seinem Erfahrungsschatz als Generalvikar: dass er nach achtjähriger Tätigkeit „eine Rücklage von einer Rückstellung“ zu unterscheiden gelernt habe, dass „die Umstellung von der Kameralistik in die doppelte Buchführung mehr bedeutet als eine neue Software einzuführen“ oder dass er nun auch wisse, was eine „Rigolen-Versickerung“ sei; wie er ebenso auch habe erfahren müssen, „dass Brandschutzmaßnahmen eigentlich ein Konjunkturprogramm sind“. Ungleich wichtiger aber sei die Erfahrung gewesen, einen Erzbischof als „Chef“ zu haben, der stets zu ihm gestanden habe und zudem von kompetenten und klugen Mitarbeitern umgeben gewesen zu sein, auf deren Rat und Vertrauen er sich habe verlassen können. „Ich habe gelernt, wie groß und vielfältig unser Erzbistum ist, wie viele Charismen, Initiativen, wie viel Einsatz und Engagement es bei uns gibt, wie sehr Gott überall am Werk ist“, so Schwaderlapp.

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