Das Kölner Dreigestirn 2023 im Gürzenich beim Prinzenessen. | Foto: Schiefer.

Köln | Das traditionelle Prinzenessen des Kölner Dreigestirns hat in diesem Jahr im Gürzenich stattgefunden. 200 geladene Vertreter:innen aus der Kölner Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Kultur sowie ehemalige Dreigestirne speisten zusammen Crevettencocktail, Beef und ein Eis-Dessert. Das Dreigestirn zog außerdem Bilanz zur Session 2023.

Die Highlights der Session

Ein genaues Highlight hat Prinz Boris I. nicht, berichtete er. Dennoch sei ihm etwa der Besuch mit dem Kinderdreigestirn 2023 im Kölner Zoo in Gedächtnis geblieben: „Dort haben wir gemeinsam Elefanten gefüttert“. Andere Veranstaltungen waren etwa die Polizeisitzung, die Lachende Köln Arena oder der Besuch beim 1. FC Köln. Ein lustiger Moment war für Prinz Boris eine Seniorensitzung, als das Dreigestirn verkündete 200 Piccolöchen für die Senioren dabei zu haben: „Da war der Jubel groß“. Zudem war das Kölner Dreigestirn 2023 als Kulturbotschafter unterwegs und vertrat den rheinischen Frohsinn und den Karneval. So reisten sie nach Bonn und Venedig und trafen sich etwa mit dem Düsseldorfer Prinzenpaar. „Das war eine große Freude für uns“, sagte Prinz Boris I.

Jungfrau Agrippina erzählte mit angeschlagener Stimme über einen Besuch beim blau-gelben Kreuz. Dieser habe ihm die Augen geöffnet. Die Menschen, die er dort antraf, begegneten ihm trotz allem voller Zuversicht und Hoffnung: „Das ist das, was den Kölner Karneval ausmacht: Hoffnung spenden in scheinbar ausweglosen Situationen.“

Die weniger schönen Momente

Für die kommenden Dreigestirne wünsche sich Prinz Boris I., dass auch sie langjährige Freunde sind und den Karnevalsbrauchtum tief in sich tragen. Für sie wünsche er sich aber auch mehr Respekt gegenüber dem Dreigestirn. Sie bräuchten ebenfalls mal ein paar Minuten zum durchschnaufen oder zum Nase putzen. „Es kann nicht sein, dass man angemacht oder beleidigt wird, nur weil man dem Fotowunsch nicht direkt nachkommt“. Außerdem hatte das Kölner Dreigestirn viele lange Tage mit vielen Auftritten. „Nach 14 Stunden auf den Beinen, ist man müde“, so ließ Prinz Boris I. heute von der Pritsche verkünden. Zudem sei der Wechsel zwischen den emotionaleren Auftritten und den Sitzungen oftmals schwierig. Trotz allem habe er die Session sehr genossen. „Wir sind die drei glücklichsten Jungs der Stadt“, sagte er heute.

Die ukrainische Tanzgruppe tanzte heute für die Gäste des Prinzenessens am 17. Februar 2023. | Foto: Schiefer.

Gleich zwei Tanzgruppen schwangen das Tanzbein. Neben der Kölner Traditionstanzgruppe Hellige Knäächte un Mädge trat eine sechsköpfige ukrainische Kinder- und Jugendtanzgruppe auf, die im Saal mit Standing Ovation begrüßt wurde. Es ist die Tanzgruppe, die das Dreigestirn bereits bei ihrem Besuch beim Blau-Gelben-Kreuz traf.

Junge Leute und der Kölner Karneval

„Die Leute haben Nachholbedarf. Sie wollen wieder feiern“, so Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. Neben der Stimmung an Weiberfastnacht lobte er die Zusammenarbeit der verschiedenen Kölner Institutionen. Er selbst sei am Grüngürtel gewesen. „Diese jungen Menschen kommen alle nicht aus Köln. Sie kommen aus dem Umland, weil Köln so cool ist und man in Köln gut feiern kann“. So müsse man den jungen Leuten auch was bieten. Ihm selbst fehle das Bekenntnis zu den jungen Leuten. Doch ist Karneval nicht einfach nur Feiern auf der Zülpicher Straße. „Es wird immer nur über den 11.11. und die Auswüchse gesprochen“, so Bauer Marco. Man solle klarer herausstellen, dass der Kölner Karneval Herz und Seele dieser Stadt ist. So käme etwa der Kinderkarneval zu kurz.