17:15 Uhr > US-Nachrichtensender zeigt angebliche Bilder aus Bin-Laden-Versteck

Der US-Nachrichtensender ABC hat Videoaufnahmen veröffentlicht, auf denen angeblich Bilder aus dem Versteck des getöteten Al Kaida-Chefs Osama Bin Laden im pakistanischen Abbottabad zu sehen sein sollen. Das Video, das auf der Internetseite des Senders gezeigt wird, zeigt unter anderem ein blutverschmiertes Bett und Blutlachen auf dem Teppich. Ob die Aufnahmen echt sind, ist derzeit noch unklar. US-Präsident Obama hatte die Nachricht vom Tod von Bin Laden am Sonntagabend (Ortszeit) in einer Rede an die Nation überbracht. "Die Gerechtigkeit hat gesiegt", erklärte Obama. Bin Laden wurde nach Angaben des US-Präsidenten bei einer Kommandoaktion durch US-Spezialkräfte in Abbottabad, nördlich der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, getötet. Die USA hätten demnach im vergangenen August Hinweise auf den Aufenthaltsort des Terroristenführers in Pakistan erhalten. Es habe jedoch Monate gedauert, der Spur nachzugehen. Vergangene Woche habe Obama dann grünes Licht für die Operation gegeben. Bin Laden gilt als hauptverantwortlich für die Terroranschläge vom 11. September 2001.

17:10 Uhr > Ex-Innenminister Otto Schily hätte Bin Laden lieber vor Gericht gesehen

Dem früheren Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) wäre ein rechtsstaatliches Strafverfahren gegen Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden lieber gewesen. "Wenn die Alternative bestanden hätte, ihn festzunehmen und vor Gericht zu stellen, dann wäre die Festnahme die bessere Lösung gewesen", sagte Schily in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt". "Selbst bei militärischen Maßnahmen ist manchmal die Gefangennahme die bessere Lösung. Aber ich gehe davon aus, dass diese Möglichkeit nicht bestanden hat." Schily geht davon aus, dass der Tod Bin Ladens die Terror-Organisation auch finanziell schwächen wird. "Osama Bin Laden verfügte zum Beispiel über erhebliche finanzielle Ressourcen", sagte Schily. Ob das ein möglicher Nachfolger "in der gleichen Weise darstellen kann, bleibt abzuwarten". So liege die Vermutung nahe, dass die Geld-Quellen der Organisation versiegen könnten. Zumindest auf das Vermögen Bin Ladens werde die Terror-Organisation wohl jetzt nicht mehr zurückgreifen können, so Schily

17:00 Uhr > Zentralrat der Muslime "erleichtert" über Tod von Bin Laden

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat sich erleichtert über den Tod Osama bin Ladens geäußert. Gegenüber der "Bild-Zeitung" sagte Mazyek: "Mit einer Mischung aus Erleichterung und Überraschung, dass Bin Laden überhaupt noch lebte, haben viele Muslime seinen Tod aufgenommen. Durch seinen gewaltsamen Tod kann er nicht mehr vor ein ordentliches Gericht gestellt werden. Bei einer Verurteilung hätten die Opfer des 11. Septembers den Tätern so ins Gesicht schauen können. Die Seebestattung ist intelligent gewählt worden, so kann aus seiner Grabstätte später keine extremistische Kultstätte entstehen."

11:20 Uhr > FDP-Justizexperte warnt vor weiterhin bestehender Terror-Gefahr
Der FDP-Justizexperte Max Stadler warnt vor einer weiterhin bestehenden Terror-Gefahr auch über den Tod von Osama bin Laden hinaus. "Der Tod von Osama bin Laden wird ja nicht dazu führen, dass die Bedrohung durch den Terrorismus damit beendet ist", sagte Stadler im Interview mit dem Deutschlandfunk. Deswegen habe man in der Vergangenheit sehr darauf geachtet, dass die Sicherheitsbehörden die erforderlichen Eingriffsbefugnisse haben, so der FDP-Politiker weiter. "Die Sicherheitsbehörden sind sehr wachsam und sie haben Fahndungserfolge erzielt, zuletzt in Düsseldorf, aber auch zuvor mit der Sauerland-Gruppe", sagte Stadler. Man müsse aber auch darauf achten, dass die Maßnahmen, die in die Grundrechte der Bürger eingreifen, verhältnismäßig seien. "Das ist auch eine Aufgabe der Politik, diesen Maßstab immer wieder anzulegen", so Stadler.

11:15 Uhr > Innenminister Friedrich sieht weiterhin Terrorgefahr

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sieht nach dem Tod von Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden keinen Grund zur Terrorentwarnung. Es sei verfrüht zu glauben, dass der Terrorismus nun beendet sei, sagte Friedrich am Montag bei einer Stellungnahme am Münchener Flughafen. Es gebe allerdings derzeit keine Hinweise auf konkret geplante Anschläge in Deutschland, so Friedrich weiter. US-Präsident Obama hatte die Nachricht vom Tod von Bin Laden am Sonntagabend (Ortszeit) in einer Rede an die Nation überbracht. Der Al-Kaida-Chef wurde nach Angaben des US-Präsidenten bei einer Kommandoaktion durch US-Spezialkräfte in der pakistanischen Stadt Abbottabad getötet. Bin Laden gilt als hauptverantwortlich für die Terroranschläge vom 11. September 2001.

11:00 Uhr > Experte sieht keine reduzierte Terrorgefahr nach Tod bin Ladens
Der Terrorismusexperte der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik, Guido Steinberg, sieht nach dem Tod Osama bin Ladens keine reduzierte Terrorgefahr für Deutschland. "Das Ganze ist ein historischer Einschnitt", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Er könnte das Ende der Organisation einläuten. Aber an der Terrorgefahr in Deutschland und Europa ändert sich nichts." Der Al-Kaida-Führer habe zuletzt nur noch wenig operativen Einfluss gehabt. Al Kaida insgesamt sei längst schwächer als andere islamistische Terrororganisationen. Steinberg übte zugleich scharfe Kritik an Pakistan. Die Tatsache, dass bin Laden unweit von Islamabad getötet worden sei, zeige, "dass die pakistanische Regierung die Hand über ihn gehalten hat. Sie wird nun einige sehr unangenehme Frage gestellt bekommen. Die USA müssen darauf reagieren."

10:40 Uhr > Bosbach geht von Vergeltungsanschlägen aus
Der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU), geht davon aus, dass das Terrornetzwerk Al Kaida mit Gewalt auf den Tod von Osama Bin Laden reagieren wird. Dem Deutschlandfunk sagte der CDU-Politiker: "Wir müssen leider davon ausgehen, dass es in nächster Zeit zu einer Art von demonstrativen Gegenschlägen kommen kann, nicht nur, aber auch in Deutschland." Ob der Tod Bin Ladens mittelfristig zu einem Sinken der Terrorgefahr führe, sei möglich, aber noch nicht sicher. "Deswegen dürfen wir in unseren Anstrengungen beim Kampf gegen den Terror nicht nachlassen, und ich hoffe, dass wir uns hier mit dem Koalitionspartner einigen werden." Er forderte die FDP daher dazu auf, der Verlängerung der bisher bis zum Jahresende befristeten Anti-Terror-Gesetze zuzustimmen.

10:30 Uhr > Auch Westerwelle erleichtert

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat erleichtert auf die Nachricht vom Tod des Terrorchefs Osama bin Laden reagiert. "Dass diesem Terroristen sein blutiges Handwerk gelegt werden konnte, ist eine gute Nachricht für alle friedliebenden und freiheitlich denkenden Menschen in der Welt", erklärte Westerwelle am Montag in Berlin. Bin Laden sei "einer der brutalsten Terroristen der Welt" gewesen, der Tausende unschuldige Menschen auf dem Gewissen habe. US-Präsident Obama hatte die Nachricht vom Tod von Bin Laden am Sonntagabend (Ortszeit) in einer Rede an die Nation überbracht. "Die Gerechtigkeit hat gesiegt", erklärte Obama. Bin Laden wurde nach Angaben des US-Präsidenten bei einer Kommandoaktion durch US-Spezialkräfte in der pakistanischen Stadt Abbottabad, nördlich der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, getötet. Bin Laden gilt als der Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001.

10:03 Uhr > Merkel erleichtert
Seibert fügte hinzu, dem US-Militär sei ein "entscheidender Schlag gegen Al Qaida gelungen". Bin Laden sei verantwortlich für den Tod tausender unschuldiger Menschen gewesen. "Osama bin Laden gab vor, im Namen des Islam zu handeln, in Wirklichkeit jedoch verhöhnte er die Grundwerte seiner und aller anderen Religionen", so Merkels Sprecher weiter. Besiegt sei der internationale Terrorismus damit aber noch nicht, Wachsamkeit sei weiterhin von Nöten.

Osama bin Laden ist tot
Der Terroristenführer Osama bin Laden ist tot. Das sagte US-Präsident Barack Obama am Sonntagabend (Ortszeit) in einer überraschend angesetzten Fernsehansprache. Demnach sei Bin Laden in Pakistan in einer von US-Kräften geleiteten Aktion am Sonntag eindeutig identifiziert und nach einem Feuergefecht getötet worden. Dabei seien keine US-Bürger verletzt worden, es sei darauf geachtet worden, dass unbeteiligte Zivilisten soweit wie möglich geschont werden, so Obama. Erst in der letzten Woche hätten die Sicherheitsdienste endgültig genug Informationen gehabt, um die Aktion einzuleiten. Der Leichnam befinde sich im Besitz der US-Sicherheitskräfte, nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN war zusätzlich ein DNA-Test durchgeführt worden. In wiefern pakistanische Kräfte an der Aktion teilnahmen, war zunächst unklar, Obama dankte jedoch der pakistanischen Regierung für die Unterstützung. Bin Laden wird als hauptverantwortlich für den Terroranschlag vom 11. September 2001 und als Kopf der Terrororganisation Al Kaida angesehen. Der US-Senat hatte im Juli 2007 ein Kopfgeld in Höhe von 50 Millionen Dollar auf Hinweise zu seinem Verbleib ausgesetzt. Der vermutlich 1957 oder 1958 in Saudi-Arabien geborene Bin Laden galt unter anderem aufgrund seines einst als Bauunternehmer erfolgreichen Vaters als vermögend. Er soll mit fünf Ehefrauen mindestens 24 Kinder haben. Vor dem Weißen Haus in Washington versammelten sich spontan hunderte jubelte Menschen und riefen "USA, USA".

[dts]