Köln | aktualisiert | Die Treppenanlage des Rheinboulevards in Köln-Deutz werde erneut für Zuschauer während der Kölner Lichter am 15. Juni gesperrt. Eine Nutzung der Treppenanlage des Rheinboulevards während der Kölner Lichter wurde von den Sicherheitsbehörden als problematisch und gefährlich beurteilt. Verkehrslenkende und mobile bauliche Maßnahmen sollen geprüft werden, um in den nächsten Jahren eine weitergehende Öffnung des Rheinboulevards für Zuschauer bei Großveranstaltungen erreichen zu können.

Aus Sicherheitsgründen werden die Treppenanlage, große Teile des Panoramaweges und der nördlich Teil des Boulevards vor der Außengastronomie des Hyatt-Hotels, während der Kölner Lichter erneut gesperrt. Das teilt die Stadt am heutigen Donnerstag mit. Der übrige Teil des Boulevards, ab Hermann-Pünder-Straße in Richtung Süden, inklusive der beiden Bastionen, bleiben – wie auch zu Silvester 2016 – bis zur Höhe Kennedyplatz frei zugänglich. Ein Durchgang unterhalb der Deutzer- und Hohenzollernbrücke werde nicht möglich sein. Darauf haben sich jetzt die Vertreter der kommunalen Sicherheitsbehörden, der Polizei und der Berufsfeuerwehr bei ihrer aktuellen Sicherheitseinstufung verständigt.

Notwendigen Fluchtwege nicht gegeben

Die von der Stadt Köln beauftragte Gefährdungs- und Risikoanalyse für den Rheinboulevard nach Bau-Fertigstellung soll zu dem Ergebnis gekommen sein, dass bei gleichzeitig im Norden und Süden stattfindenden Parallelveranstaltungen eine separate Gefährdungsbeurteilung vorgenommen werden müsse, die jeweils die konkreten Veranstaltungsbedingungen berücksichtigt und individuell bewertet. Diese Beurteilung hat die Stadt Köln jetzt gemeinsam mit der Polizei Köln vorgenommen.

Darin kommen die Sicherheitsbehörden zur Einschätzung, dass aufgrund der nördlich und südlich unmittelbar an den Rheinboulevard angrenzenden Veranstaltungen, die notwendigen Fluchtwege für eine Nutzung der Sitztreppe nicht gegeben seien. Zudem kollidieren die definierten Fluchtwege der beiden Veranstaltungen nördlich und südlich mit denkbaren Fluchtwegen des Boulevards, erklärt die Stadt. So sei zum Beispiel der Tunnel „Kennedy-Ufer“ zwischen Charles-de-Gaulle-Platz und Hyatt-Hotel als ein Fluchtweg für die Veranstaltung „Kölner-Lichter“ reserviert und könne ebenfalls nicht für den Boulevard herangezogen werden.

Stadtdirektor und Verkehrsdezernentin verabreden Machbarkeitsuntersuchung

Stadtdirektor Dr. Stephan Keller und Verkehrsdezernentin Andrea Blome haben heute den Start einer sicherheitstechnischen Machbarkeitsuntersuchung für den Rheinboulevard vereinbart. Damit sollen Kenntnisse darüber gewonnen werden, mit welchen verkehrslenkenden und auch mobilen baulichen Maßnahmen in den nächsten Jahren eine weitergehende Öffnung des Rheinboulevards für Zuschauer bei Großveranstaltungen erreicht werden könnte. Dabei sollen auch die Erkenntnisse aus den Besucherströmen der diesjährigen Kölner Lichter mit einfließen.

Autor: ib